Hamburg. Runder Tisch im Hotel The Fontenay berät darüber, wie man mehr ausländische Touristen in die Hansestadt holen könnte.

In welche Richtung entwickelt sich der Hamburger Hotelmarkt? Um diese Frage ging es am Donnerstag bei einem runden Tisch im neuen Fünf-Sterne-Hotel The Fontenay an der Außenalster. Eine der Antworten: Hamburg braucht mehr vom hippen Londoner Stadtteil Shoreditch.

„Die Hotels da haben riesige Türen, die Energie strömt von der Straße hinein“, sagte Martin Murphy. Sein Architektenbüro Störmer Murphy and Partners plante das Fontenay. Torsten Scholl von der Novum-Hotelgruppe, die in Hamburg 15 Hotels betreibt, findet das auch gut: „Bis vor drei Jahren war es in Hamburg so: 23 Uhr, Licht aus. Jetzt versuchen wir, das Hotel unten zu beleben.“ Menschen von außen sollen in die Bars und Restaurants im Erdgeschoss kommen und so den Umsatz steigern.

Trend geht zu individuellen Designs

Murphy und Scholl saßen am runden Tisch zusammen mit David Liebig, Vorstand beim Hamburger Immobilieninvestor Magna Immobilien AG und Hans Henrik Dige von der Deutschen Genossenschafts-Hypothekenbank. Wie es funktioniere, ein Hotel zum Treffpunkt des Stadtteils zu machen, zeige das Hotel 25 Hours in der HafenCity, da waren sich die vier Herren einig.

Ein Trend, der in Hamburg schon angekommen sei und unabhängig von der Preisklasse des Hotels funktioniere, seien individuellere Designs. „Ein Hilton sieht in jeder Stadt gleich aus. Nach Jahren der Konformität punkten Hotelketten jetzt, indem sie die Designs an ihren Standorten verändern“, sagte Investor Liebig. Murphy plädierte dafür, Hamburger Hotels maritim zu designen, aber: „Wir müssen intelligent mit der Folklore umgehen.“

Wichtig sei allen, mehr ausländische Reisende anzusprechen - rund 75 Prozent der Touristen kommen noch immer aus dem Inland. Doch die Infrastruktur sei schlecht, sagte Dige. „Am Flughafen fehlen internationale Verbindungen.“ Murphy formulierte es so: „Hamburger finden, sie seien das Tor zur Welt. Wir sind aber eher das Gartentor.“