Nürnberg/Hamburg/Kiel. In Hamburg waren 62.000 Kinder auf die staatliche Unterstützung angewiesen, in Schleswig-Holstein 77.400.

Die Zahl der Kinder, die auf Hartz IV angewiesen sind, ist im Norden angestiegen. In Schleswig-Holstein stieg die Zahl im Vorjahresvergleich um acht Prozent auf 77.400, in Hamburg um 5,2 Prozent auf gut 62.000. Der Anteil der betroffenen Kinder nahm in den letzten Jahren im nördlichsten Bundesland stärker zu als in der Hansestadt. Die Hilfequote betrug im Juni 2017 in Schleswig-Holstein 15,8 Prozent und in Hamburg 20,7 Prozent.

In Deutschland lebte im vergangenen Jahr knapp jedes siebte Kind unter 18 Jahren von Hartz IV. Noch vor fünf Jahren war es nur knapp jedes achte Kind. Das geht aus Statistiken der Bundesagentur für Arbeit hervor.

Bundesweit stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 Prozent

Insgesamt lebten im Juni vergangenen Jahres bundesweit 2,052 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Familien, die wegen Jobverlusts oder zu geringen Lohns auf Hartz IV angewiesen waren. Dies sind 5,2 Prozent mehr als im Juni 2016 und acht Prozent mehr als fünf Jahre zuvor.

Die Bundesagentur führt den relativ starken Anstieg in Deutschland im wesentlichen auf die wachsende Zahl ausländischer Familien zurück, die von Jobcentern betreut werden und von Arbeitslosengeld II leben. Eine große Rolle spielten Flüchtlinge. Fänden sie nach dem Abschluss ihres Asylverfahrens und dem Absolvieren von Integrations- und Sprachkursen nicht gleich eine Arbeit, müssten in der Regel die Jobcenter für deren Lebensunterhalt aufkommen.