Hamburg. Seit Oktober wurden 300.000 Überstunden abgebaut. Zahl der Stellen soll in den nächsten fünf Jahren um mindestens 300 wachsen.

Fast neun Monate nach dem G20-Gipfel schiebt die Hamburger Polizei noch immer einen Berg von gut einer Million Überstunden vor sich her. Das teilte eine Polizeisprecherin auf Anfrage mit. Damit habe sich die Zahl seit vergangenem Oktober um mehr als 300 .000 reduziert. Zum Großteil wurden die Stunden den Beamten finanziell vergütet.

Die Ermittlungen im Zusammenhang mit den Ausschreitungen beschäftigen die Polizei nach wie vor. Die Soko „Schwarzer Block“ bearbeitete Ende März mehr als 3100 Strafverfahren, wie die Sprecherin weiter mitteilte. Bislang konnten mehr als 700 Beschuldigte ermittelt werden.

Im Hamburger Vollzugsdienst gibt es zurzeit rund 8750 Stellen, davon 1040 für Auszubildende. In den nächsten fünf Jahren soll die Stellenzahl um mindestens 300 wachsen. Die Polizei stellte im vergangenen Jahr mehr als 500 Beamte neu ein, in diesem Jahr sollen es mehr als 600 sein. Stolz ist die Polizei auf die positive Entwicklung des Krankenstandes. Er sank von 10,15 Prozent im Jahr 2014 kontinuierlich auf 9,3 Prozent im vergangenen Jahr. Die Polizei erklärt die Tendenz mit ihrem guten Gesundheits- und Vorsorgemanagement.

Bewerberzahl für die Ausbildung in Hamburg gesunken

Die Bewerberzahl für die Polizeiausbildung in Hamburg ist allerdings gesunken. Sie ging nach Angaben des Senats von einer Quote von 1:17,6 im Jahr 2016 auf 1:9,8 im vergangenen Jahr zurück. Das Erreichen ausreichender Bewerberzahlen werde in den nächsten Jahren eine wachsende Herausforderung werden, heißt es im Senat.

In anderen Bundesländern hingegen ist die Bewerberzahl gestiegen. Nordrhein-Westfalen und Hessen feiern einen Bewerberrekord nach dem anderen, in Bayern gibt es sieben Kandidaten für eine Stelle in Uniform und auch Baden-Württemberg schöpft nach eigenen Angaben aus den Vollen. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den Bundesländern.