Hamburg. An der ABC-Straße hat der Internet-Konzern seine Zukunftswerkstatt eröffnet. Kultur- und Mediensenator begrüßte die Initiative.

Es ist nicht schlecht, wenn man eine Staatsministerin zitieren kann, um zu erklären, warum man das tut, was man gerade macht. „Programmieren ist heute so wichtig wie lesen und schreiben“, hatte Dorothee Bär kürzlich gesagt. Die CSU-Politikerin ist in der Bundesregierung neuerdings verantwortlich für die Digitalisierung.

Diese Steilvorlage ließ sich Google-Deutschlandchef Philipp Justus bei der Eröffnung der Hamburger Zukunftswerkstatt seines Konzerns an der ABC-Straße nicht entgehen. Das kalifornische Unternehmen, das im Sommer 2017, ein solches Zentrum für digitales Lernen bereits in München eröffnet hatte, versteht sich als Vorreiter beim Thema digitale Bildung. Es unterstützt schon seit Langem zahlreiche Initiativen wie etwa die Hamburger Gesellschaft App Camps, die kostenlos Unterrichtsmaterial für digitale Themen zur Verfügung stellen.

Erste Erfolgstorys

Mit den Zukunftswerkstätten geht Googleeinen Schritt weiter. Neben den permanenten Einrichtungen in Hamburg und München gibt es auch temporäre Workshops. Sie richten sich aber nicht nur an Schüler und Studenten, sondern auch an Mittelständler, Vereine oder Journalisten. Und auch die ersten Erfolgstorys gibt es mittlerweile: Laut Justus hat die Aachener Printen-Bäckerei Nobis nach einer Schulung durch Googles Zukunftswerkstatt nicht nur 15 Prozent mehr Besucher in ihrem Online-Shop sowie ein Umsatzplus von 24 Prozent zu verzeichnen. Auch drei neue Mitarbeiter habe die Firma eingestellt.

„Bis 2020 wollen wir zwei Millionen Menschen mit unserer Zukunftswerkstatt erreichen“, sagte der Google-Chef. Wie viel der Spaß sein Unternehmen kostet, wollte Justus nicht verraten. Wenig dürfte es nicht sein , denn – ob Schüler oder Mittelständler – die Aus- und Weiterbildung in Googles Zukunftswerkstätten ist für jeden kostenlos.

Imagegewinn für Google

Der Imagegewinn für den Suchmaschinen-Monopolisten, der auch einen Großteil des digitalen Werbegeschäfts beherrscht, dürfte erheblich sein. Zur Eröffnung der Hamburger Zukunftswerkstatt machte schon mal Kultur- und Mediensenator Carsten Brosda Google seine Aufwartung. Er begrüßte die initiative des Internet-Konzerns – auch, weil „die öffentliche Hand bei der Digitalisierung etwas hinterherhinkt“.