Hamburg. Nachdem er den Einsatz beim G-20-Gipfel verantwortet hatte, wurde Hartmut Dudde zum Leiter der Hamburger Schutzpolizei ernannt.

Es ist eine politisch heikle Beförderung: Nachdem er den Polizeieinsatz beim G-20-Gipfel verantwortet hatte, wurde Hartmut Dudde jüngst zum Leiter der Hamburger Schutzpolizei mit 5000 Beamten ernannt. Von Grünen und Linken gab es scharfe Kritik an der Personalie. Eine ebenfalls geplante Entfristung seiner Position im Polizeiapparat „auf Lebenszeit“ wurde nun zumindest vorerst gestoppt.

Ein Sprecher der Innenbehörde bestätigte auf Anfrage, dass die Innendeputation einen entsprechenden Antrag zum Status von Hartmut Dudde und drei weiteren Spitzenbeamten vertagt hat. Nach Informationen des Hamburger Abendblatts fühlten sich die Grünen von der Personalie überrumpelt. Die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Antje Möller, hatte den Zeitpunkt der Beförderung für Dudde als „Affront“ gegenüber dem G-20-Sonderausschuss bezeichnet, der auch Duddes Umgang mit den schweren Krawallen noch laufend untersucht.

Es gibt noch Abstimmungsbedarf

Die sogenannte Deputation ist ein vertraulich tagendes Beratungs- und Kontrollgremium – der Ernennung Duddes zum Chef der Schutzpolizei musste es nicht zustimmen. Es entscheidet jedoch final darüber, ob ein Spitzenbeamter in seiner Funktion „auf Probe“ oder unbefristet tätig ist und dauerhaft den entsprechenden Sold erhält.

Aus Rücksicht auf die Grünen, heißt es, sei mit den Stimmen der SPD beschlossen worden, die Angelegenheit zu vertagen. Der Sprecher der Innenbehörde sagte, es gebe noch Abstimmungsbedarf, eine Entscheidung könne voraussichtlich in der nächsten Sitzung fallen. Die Grünen-Politikerin Möller, die nicht Mitglied der Deputation ist, bekräftigte auf Anfrage ihre Haltung zum Zeitpunkt der Ernennung Duddes.