Hamburg. Erste Qualifikation auf Mittwoch vorgezogen. Reiter und Pferde erhalten zusätzlichen Pausentag. Verwirrung um Hamburger Team.
Mehr Schutz für Reiter und Pferde, dazu eine Aufwertung des Mittwochs zum ersten vollwertigen Tag der Klein Flottbeker Spring- und Dressurderbywoche – das waren die wichtigsten Nachrichten, die Veranstalter Volker Wulff am Dienstagabend beim traditionellen Derbytalk im Landhaus Scherrer zu verkünden hatte. Mit der Vorverlegung der ersten Qualifikation für das seit 1920 in Hamburg ausgetragene Deutsche Springderby, das in diesem Jahr am 13. Mai den sportlichen Höhepunkt bildet, vom Donnerstag auf den Mittwoch erhalten Reiter und Pferde einen zusätzlichen Pausentag. Die zweite Qualifikation wird wie gewohnt am Freitag geritten. „Wir glauben, dass wir dadurch sowohl den Mittwoch aufwerten als auch den Aktiven etwas Gutes tun“, sagte Wulff (61).
Nisse Lüneburg, der 2012 und 2014 mit Calle Cool im Derby triumphiert hatte, begrüßte die Änderung. „Durch den zusätzlichen Pausentag können die Pferde ausgeruhter an den Start gehen“, sagte der 29 Jahre alte Hetlinger, der als Gast des Derbytalks exquisite Speisen wie Lachstartar, Pasta mit Scampi und Ente genießen durfte. Lüneburg, der 2017 Dritter geworden war, wird in diesem Jahr ebenso im Derby starten wie Vorjahressieger Pato Muente (43), ein für Slowenien startender Argentinier, und der 2017 im Stechen besiegte Gilbert Tillmann (35/Grevenbroich).
Es gibt Überraschungen
Auf Überraschungen dürfen sich die Dressurreiter gefasst machen, deren Derby in diesem Jahr 60. Geburtstag feiert. „Wir planen einige besondere Programmpunkte, um dieses Jubiläum zu würdigen“, sagte Wulff. Ihre Premiere feiert eine Dressur-Amateurserie, die sich an Teilnehmer richtet, die mindestens 26 Jahre alt und noch nicht in der Weltrangliste geführt sind.
Keine Überraschungen gibt es dagegen beim Thema Sponsoring. Die Hauptgeldgeber Darboven, Mercedes, DKB, Almased und Longines sind allesamt mindestens bis 2019 gebunden. Der Neubau der maroden Haupttribüne bleibt ein wichtiges Anliegen, Vollzug konnte Wulff allerdings noch nicht vermelden. Man sei mit der Stadt, die ihre Bereitschaft zur Hilfe im vergangenen Jahr mehrfach bekundet hatte, weiterhin „in konstruktiven Gesprächen“.
Was wird aus dem Namen Hamburg Giants?
Diese wird es auch zwischen den Veranstaltern der weltweiten Springserie Global Champions Tour (GCT), die seit 2008 in Hamburg Station macht, und dem Bundesliga-Boxteam der Hamburg Giants geben müssen. Im vergangenen Jahr hatte die Hamburger Equipe die GCT-Teamserie gewonnen. Weil der Hauptsponsor nun den Absprung ins kanadische Montreal wagte und darauf bestand, den Teamnamen Diamonds weiterzuführen, musste Hamburgs Team, in dem in diesem Jahr keines der fünf Mitglieder einen deutschen Pass besitzt, umbenannt werden. Man entschied sich für den Namen Hamburg Giants, ohne zu recherchieren, dass dieser seit Ende 2016 von den Boxern genutzt wird. Eine GCT-Sprecherin bestätigte, dass eine Änderung nicht mehr möglich sei. „Wir werden jetzt keinen marketingrechtlichen Streit führen. Aber über eine Kooperation, die uns helfen könnte, sollten wir sprechen“, sagte Boxteammanager Christian Morales.