Hamburg. CDU-Verkehrsexperte Dennis Thering spricht von “Zockermentalität“ im Senat und fordert Klarheit bei der Finanzierung.
Die CDU macht sich Sorgen um die Realisierung der geplanten neuen U-Bahn-Linie 5, die zwischen der City Nord und dem Osdorfer Born gebaut werden soll. Das Abendblatt hatte berichtet, dass noch eine weitere Streckenvariante für den Teilabschnitt West geprüft wird. Die Abzweigung in Richtung Hagenbecks Tierpark könnte bereits an der Gärtnerstraße erfolgen und nicht wie ursprünglich vorgesehen am Siemersplatz.
„Als CDU begrüßen wir den geplanten Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die längst überfällige Erschließung bisher unterversorgter Stadtteile. Die möglichen Varianten und Alternativen liegen nun auf dem Tisch, jetzt muss endlich auch bei der Kosten- und Finanzierungsfrage Butter bei die Fische“, sagte CDU-Verkehrsexperte Dennis Thering. Es entstehe der Eindruck, dass der Senat hier wieder auf Kosten Dritter, also des Bundes, plane und wie selbstverständlich von einer Kostenübernahme ausgehe. Diese Zockermentalität möge für den Moment gut ankommen, sei für die U 5 aber brandgefährlich, sagte Thering weiter.
Kosten sollen 2019 feststehen
Es ist bekannt, dass die Stadt bei dem wichtigsten ÖPNV-Projekt der kommenden Jahrzehnte auf eine finanzielle Unterstützung durch den Bund setzt. Das hatte auch Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD) im Abendblatt-Gespräch angekündigt. Die exakten Kosten und der Streckenverlauf sollen 2019 feststehen. Der erste Spatenstich soll im Jahr 2021 auf dem Abschnitt zwischen Bramfelder Dorfplatz und der City Nord erfolgen. Die ersten Bahnen sollen dort 2027 fahren.
Auch an Peter Tschentscher (SPD), der die Nachfrage von Olaf Scholz antreten soll, hat Thering eine klare Forderung: „Vom zukünftigen Bürgermeister, der sieben Jahre Finanzsenator und damit für Hamburgs Haushalt die maßgebliche Verantwortung trug, erwarte ich daher, dass er schleunigst in einen konstruktiven Dialog mit dem Bund in Sachen U 5 tritt.“