Hamburg. Die Lübecker sind auf 21 Filialen gewachsen. Unter den 100 größten Anbietern sind 17 Unternehmen aus der Metropolregion.
Der zeitweise schwächelnde Marktführer ist zu alter Stärke zurückgekehrt, für Gastronomie-Investoren aus dem Ausland ist Deutschland derzeit ein interessanter Markt, viele Gäste sind bereit, für Premium-Burger oder Kaffee ein bisschen mehr zu bezahlen – und einer der großen Aufsteiger des vergangenen Jahres hat seinen Sitz in Lübeck. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse aus der am Donnerstag veröffentlichten Rangliste der 100 größten deutschen Gastronomie-Unternehmen. Die Fachzeitschrift „foodservice“ aus der Mediengruppe Deutscher Fachverlag (dfv) ermittelt für ihre Übersicht die Höhe der Umsätze und die Zahl der Verkaufsstellen und veröffentlicht das jährliche Branchenbarometer jeweils zur Hamburger Gastro-Fachmesse Internorga.
Unangefochten die Nummer eins unter den größten Systemgastronomen im Land bleibt die Burgerkette McDonald’s mit zuletzt 1480 Filialen (2016: 1470) und geschätzt gut 3,25 Milliarden (plus 120 Millionen) Euro Umsatz. Mit neuen Gerichten, Bedienung am Tisch und Einstieg in das Liefergeschäft kehrte die Kette im vergangenen Jahr in die Erfolgsspur zurück.
Inzwischen 21 Filialen
Ein knappes Fünftel der 100 größten Unternehmen hat seinen Sitz in Hamburg und der Metropolregion. Den größten Sprung nach vorn unter diesen Gastro-Riesen machte ebenfalls eine Burger-Kette: Peter Pane mit Sitz in Lübeck erhöhte die Zahl der Filialen um fünf auf 21, steigerte den Umsatz um gut 35 Prozent auf gut 42 Millionen Euro und rückte damit um gleich zehn Plätze nach vorn. Die Lübecker profitieren auch vom Trend zu Premium-Burgern.
Viele andere der norddeutschen Ketten konnten zwar ihren Umsatz steigern, fielen in der Rangliste aber trotzdem zurück, weil andere Unternehmen an ihnen vorbeizogen. Insgesamt gaben die Gäste der größten Gastro-Unternehmen in deren etwa 19.000 Filialen und Verkaufsstellen 13,7 Milliarden Euro aus. Ein Plus von 5,1 Prozent.
Zu den großen, aktuellen Trends zählen die Food-Experten unter anderem „kulinarisch anspruchsvollere Rezepturen“ und die Verwendung pflanzlicher Lebensmittel und Zutaten. „Hot Dogs erleben ein Revival als To-go-Artikel. Auch Sushi boomt in allen Preisklassen“, urteilt „foodservice“.
Viele Übernahmen
Bewegung kommt in den Markt – und in die nächste Rangliste – durch mehrere große Übernahmen. Auch dabei spielen Hamburger Unternehmen eine gewichtige Rolle: Balzac gehört jetzt zu Espresso House (Schweden), AutoGrill (Italien) kauft LeCrobag und die Pizzakette Domino’s übernimmt nach Joey’s nun auch Hallo Pizza.