Hamburg. Hamburgs älteste Stiftung baut für ihre 1200 Bewohner in Poppenbüttel moderne, barrierefreie Häuser.
Das Hospital zum Heiligen Geist gestaltet seine Zukunft: Die älteste Stiftung Hamburgs plant die größte Investition in ihrer Geschichte und auch die umfangreichste im Pflegesektor der Hansestadt. Auf dem Stiftungsgelände in Poppenbüttel werden auf 80.000 Quadratmetern rund 1200 Senioren in unterschiedlichen Wohn- und Angebotsformen betreut. Drei Viertel des Areals werden in den nächsten zehn bis 15 Jahren Zug um Zug neu bebaut. Dafür soll ein dreistelliger Millionenbetrag investiert werden.
„Wir bauen für Senioren nach neuesten Erkenntnissen, bei denen der Mensch im Vordergrund steht“, sagte der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Hartmut Clausen. Westlich der Alten Landstraße entstünden moderne, barrierefreie Räume, die energieeffizient und auf dem neuesten Stand der Technik seien. „Mit Landschaftsplanern werden im Park Rückzugsräume und viel Grün geschaffen.“
Die meisten Gebäude stammen aus den 60ern und 70ern
Seit 1950 ist die „kleine Stadt für Senioren“ an der Straße Hinsbleek zwischen Alter Landstraße und Poppenbütteler Weg ansässig. Eingebettet in eine großzügige Parklandschaft gibt es ein Restaurant und eine Haspa-Filiale, einen kleinen Laden, Ärzte, eine Apotheke und eine Bibliothek mit Internet-Café. Aber die meisten Gebäude stammen aus den 60er- und 70er-Jahren.
„Da ist jetzt der Modernisierungs- und Sanierungsbedarf groß“, sagte Vorstandsmitglied Frank Schubert. Außerdem sei man per Gesetz verpflichtet, in allen Häusern bis 2022 Barrierefreiheit herzustellen. „Abreißen und neu bauen über die nächsten Jahre ist die beste Lösung.“ Dabei sollen der ambulante Bereich in der Altenpflege gestärkt und der Anteil an Plätzen für die stationäre Rundumbetreuung reduziert werden. „Derzeit haben wir 300 Mieter im Bereich Wohnen mit Service, das sollen 600 werden“, so Schubert.
Baubeginn soll Anfang 2019 sein
Zurzeit leerstehende Bungalows werden noch in diesem Jahr abgerissen, der Bauantrag für die neuen Häuser ist in Arbeit. Anfang kommenden Jahres soll Baubeginn sein, mit der Fertigstellung der ersten Gebäude rechnet die Stiftung für 2021. „Dann können die ersten Bewohner einziehen“, so Hartmut Clausen. „Wir planen so, dass jeder unserer Bewohnerinnen und Bewohner nur einmal umziehen muss.“
Dabei soll das vertraute Umfeld der Senioren mit Nachbarn, Freunden und Personal erhalten bleiben. Die Einrichtung hat rund 900 Mitarbeiter und zählt zu den größten 100 Arbeitgebern Hamburgs. Auch plant die Stiftung keine Verdichtung der Nutzflächen, es sollen auch nicht mehr Bewohner werden.
Im ersten Bauabschnitt sollen eine zweite Tagespflege sowie etwa 90 Plätze in kleinen Wohngruppen für Menschen mit demenzieller Erkrankung entstehen. Mit dem auf diesen Bereich spezialisierten Berliner Büro „Feddersen Architekten“ werden die Wohnbereiche mit besonderen Raum- und Lichtkonzepten ausgestattet.
Außerdem will will sich das Hospital zum Heiligen Geist sichtbar zum Stadtteil hin öffnen. So wird der Eingang als Marktplatz gestaltet. Dort finden sich künftig die Angebote des täglichen Lebens von Supermarkt über Friseur, Restaurant, Ärztehaus, Logo- und Physiotherapie. Auch der Festsaal mit 300 Plätzen für öffentliche Veranstaltungen wird dort angesiedelt. Und schließlich wird ein neuer Bildungscampus nicht nur die Pflegeschule Alstertal beherbergen, sondern Beratung rund um die Themen Alter, Gesundheit und Pflege bieten.