Hamburg. Mehr Amerikaner haben die Stadt für sich entdeckt. Zahl der Übernachtungen steigt insgesamt auf 13,8 Millionen.
Die Elbphilharmonie sorgt für internationale Aufmerksamkeit und nun auch für mehr Gäste aus aller Welt. Das Konzerthaus wurde am 11. Januar 2017 eröffnet. Vor allem Touristen aus den USA haben die Hansestadt für sich entdeckt. Die Zahl der Übernachtungen der Amerikaner ist im vergangenen Jahr um 14,3 Prozent auf 236.234 gestiegen.
Einen wesentlichen Beitrag für die gestiegene Anziehungskraft habe die Elbphilharmonie, sagte Hamburg-Tourismus (HHT)-Chef Michael Otremba. Die Eröffnung „hat die Wahrnehmung auf Hamburg verändert. Die Besucherzahlen und das weltweite Medienecho mit mehr als 60.000 Veröffentlichungen haben unsere Erwartungen deutlich übertroffen“, sagte Otremba.
Die meisten ausländischen Gäste kommen aus Dänemark
Für die Tourismusbranche in Hamburg war das vergangene Jahr ein Erfolg: 13,8 Millionen Übernachtungen wurden in Hotels und Pensionen verzeichnet. Das ist ein Zuwachs von 491.000 Übernachtungen gegenüber 2016. In diesem Jahr soll die 14-Millionen-Marke geknackt werden.
Immer mehr ausländische Touristen entdecken die Stadt für sich, wohl auch wegen der Elbphilharmonie: Die Anzahl der Übernachtungen aus dem Ausland konnte um 5,1 Prozent auf 3,44 Millionen gesteigert werden. Damit macht der Anteil der ausländischen Übernachtungen inzwischen rund
25 Prozent aus.
Die meisten ausländischen Besucher kamen wieder aus einem Nachbarland: 385.823 Übernachtungen konnten bei dänischen Touristen verzeichnet werden, bei einem leichten Rückgang von minus 2,5 Prozent. Auf dem zweiten Platz folgen die Schweizer mit einem Plus von 7,6 Prozent und 365.890 Übernachtungen. Zu den Topfünf-Märkten zählen außerdem: Großbritannien mit einem Zuwachs von 13,2 Prozent auf 341.275 Übernachtungen. Auf dem vierten Platz landeten die Österreicher mit 281.257 Aufenthalten, und danach kommen schon die USA.
Im Luxushotel Fairmont Vier Jahreszeiten an der Binnenalster sind acht Prozent der Gäste Amerikaner und damit die größte ausländische Zielgruppe. Auch im Atlantic Kempinski an der Außenalster steigt die Nachfrage von Gästen aus den USA kontinuierlich.
Zimmerauslastung der Hotels um 0,9 Prozent gestiegen
Die Hotellerie profitiert von dem Tourismusboom: Die Zimmerauslastung ist um 0,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 80,3 Prozent gestiegen. Damit liegt Hamburg auf Platz eins vor Berlin und München.
Der Hotelmarkt ist in ständiger Bewegung. In Hammerbrook werden zahlreiche Projekte realisiert, dort siedeln sich vor allen Dingen internationale Ketten an. Im vergangenen Jahr haben in dem Stadtteil unter anderem ein Holiday Inn und ein Hampton by Hilton eröffnet.
In diesem Jahr kommen laut Hamburg Tourismus 14 neue Hotels mit einer Kapazität von rund 2700 Zimmern in der Hansestadt auf den Markt. Darunter auch im März das Luxushotel The Fontenay: „Die erfreuliche Entwicklung der Zahl ausländischer Gäste zeigt, dass Hamburg zunehmend international als attraktives Reiseziel wahrgenommen wird und unsere Hotellerie den höchsten Ansprüchen genügt“, sagte Dehoga-Präsident Franz Klein. Die Hotels und ihre Mitarbeiter seien als Gastgeber bestens auf die wachsende Zahl internationaler Besucher vorbereitet.
Die Touristenströme sollen entzerrt werden
Auch in den nächsten Jahren wird die Zahl der Touristen weiter wachsen. Allerdings sind nicht alle Hamburger begeistert von dieser Entwicklung. Die HHT baut zurzeit eine Abteilung auf, die sich für „eine verantwortungsvolle Weiterentwicklung des Hamburgtourismus einsetzen wird“, sagte Otremba. Ziel sei es, ,,die Balance zwischen den Bedürfnissen der Anwohner und Gästen auszutarieren. Eine der Maßnahmen ist, die Touristenströme zu entzerren und auch für Ziele außerhalb der Innenstadt zu begeistern: Die Zusammenarbeit mit Bezirken wie Harburg oder Bergedorf sei bereits marketingseitig intensiviert worden. Es werde an Tourismuskonzepten und einer gemeinsamen und abgestimmten Zielgruppenansprache gearbeitet, kündigte Otremba an.
In diesem Jahr soll Hamburg mit drei Themenkampagnen als Reiseziel vermarktet werden: „Genuss und Szene“, „Stadtküste/Stadt am Wasser“ und „Hamburg ist live/Musikstadt“.