Hamburg. Fast 80.000 Tiere in Hamburg gemeldet. CDU kritisiert zu wenig Auslaufflächen. Zwei-Kilometer-Umkreisregelung werde nicht eingehalten.

Eine Stadt macht wau. Noch nie waren so viele Hunde in Hamburg gemeldet wie im vergangenen Jahr. Offiziell leben derzeit 79.705 Tiere in der Stadt, fast 3000 Hunde mehr als noch 2016. Nach Senatsangaben ist auch die Zahl der Halter auf 49.312 gestiegen und damit auf einem Höchststand. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftabgeordneten Dennis Thering hervor.

Demnach profitiert auch die Stadtkasse von der zunehmenden Zahl der Hunde und ihrer steuerpflichtigen Besitzer. Die Einnahmen aus der Hundesteuer stiegen von 3,6 Millionen Euro auf knapp vier Millionen Euro im abgelaufenen Jahr. Ergebnis eines kontinuierlichen Anstiegs der Zahlen. Waren im Jahr 2012 noch 59.479 Tiere im seit 2006 geführten Hunderegister aufgeführt, so wuchs die Zahl 2013 auf 64.520 und 2014 bereits auf 69.138.

Steigende Hundesteuereinnahmen

Für Dennis Thering nicht nur ein Grund zur Freude: „Trotz der stark steigenden Zahl an Hunden werden die Bedingungen für die Tiere und deren Halter seit Jahren nicht besser.“ Bei stark steigenden Hundesteuereinnahmen würden immer mehr Quadratmeter Hundeauslaufflächen wegfallen. Tatsächlich hat sich die Zahl bis zum Anfang des Jahres 2017 um 6000 Quadratmeter verringert. Etwa 230 Hundewiesen mit 240 Hektar Fläche gibt es noch.

Der CDU-Politiker (und Hunde­halter) Thering moniert zudem, dass die vorgeschriebene Zwei-Kilometer-Umkreisregelung für Hundeauslaufflächen nicht eingehalten werde. In Duvenstedt, Eidelstedt und Wohldorf-Ohlstedt hätten Hundehalter gar keine Auslaufmöglichkeit für ihre Hunde. „Der Senat muss deutlich mehr Hundeauslaufflächen schaffen“, fordert Thering. Auch mehr Hunde-Stationen für Kotbeutel lehne der Senat ab. Andere Großstädte seien in dieser Hinsicht weiter. Die Senatshaltung sei angesichts der Steuereinnahmen „nicht zu akzeptieren“.

Bedingungen in Hamburg durchschnittlich

Einer Erhebung des Portals betreut.de zufolge, sind die Bedingungen für Hundehalter in Hamburg durchschnittlich. Unter 25 großen Städten belegt Hamburg Platz 13. Die geringe Hundesteuer und die tierärztliche Versorgung sprächen zwar für den Standort, die Auslaufmöglichkeiten und das Betreuungsangebot allerdings dagegen.

Ungeachtet dessen ist die Zahl der Hunde in allen Bezirken steigend, wie schon in den Vorjahren sind in Wandsbek die meisten gemeldet (21.621), gefolgt von Nord (11.742) und Altona (11.491). Im Bezirk Mitte lebten 9871 der Tiere, in Eimsbüttel 9977, in Bergedorf 5872 und in Harburg 6113. Die beliebtesten Hunde bleiben Mischlinge, Labrador Retriever, Jack Russell Terrier und Dackel. Die höchste Hundedichte herrscht in Wandsbek, wo jeder 20. Einwohner einen Hund besitzt, in Bergedorf hat jeder 21. einen, in Altona noch jeder 23.

Neue Flächen geplant

Nur in Mitte und Altona gibt es Hundeauslaufflächenkonzepte. So sind neue Flächen an der Ostfrieslandstraße, im Rüschpark, am Rotenhäuser Damm und in Kirchdorf geplant, in Altona an der Baurstraße, am Parkplatz Grün, am Volkspark, am Bornpark, am Hans-Christian-Andersen-Park, am Waldpark Marienhöhe sowie an den Stränden Nienstedten und Falkensteiner Ufer.