Winterhude. Im Jahr eins nach der Wiedereröffnung kamen 380.000 Menschen. Was das Sternentheater im Stadtpark so einzigartig macht.

Das Planetarium im Stadtpark hat im Jahr nach seiner Wiedereröffnung einen neuen Besucherrekord erzielt. 380.000 Eintrittskarten seien verkauft worden, vermeldete Sprecher Stephan Fichtner am Mittwoch – genau ein Jahr, nachdem das Sternentheater am 14. Februar 2017 nach Umbau und umfangreicher Modernisierung seinen Betrieb wieder aufgenommen hat. Die Besucherzahl sei ein „bisher unerreichter Erfolg in einem deutschen Sternentheater“.

Schon in den vergangenen zehn Jahren vor dem Umbau war das Hamburger Planetarium zwar nicht das größte, aber das mit gut 300.000 Besuchern pro Jahr das beliebteste Sternentheater Deutschlands. Dennoch hat das Planetarium-Team um Direktor Thomas Kraupe nicht mit einer so hohen Besucherzahl gerechnet. „Wir sind überrascht. Sogar unsere optimistischsten Berechnungen wurden weit übertroffen“, so Fichtner.

Den Erfolg schreibt er der seit dem Umbau deutlich höheren Aufenthaltsqualität zu, der verbesserten Technik und dem vielfältigen und abwechslungsreichen Programm, dass sich an alle Altersgruppen richte. „Wir haben gleich mit vielen neuen Shows angefangen, das hat natürlich Besucher angezogen. Zudem wurden in den letzten Monaten erfolgreiche Produktionen von früher überarbeitet und können jetzt mit der neuen Technik präsentiert werden“, so Fichtner. Insgesamt habe es in der Zeit seit dem Umbau 2361 Veranstaltungen gegeben.

„Himmel über Hamburg“ ist eine der beliebtesten Shows

Mit den drei Sparten „Unsere Welt“, „Unser Kosmos“ und „Unsere Stars“ biete das Planetarium vielfältige Begegnungen von Mensch, Umwelt und Weltall. Besonders beliebt seien die „Space Tour 3D“ und die von Direktor Kraupe moderierte Klassiker-Show „Himmel über Hamburg“. Doch es geht im Planetarium ja längst nicht mehr nur um das Weltall und den Sternenhimmel. Von der Auslastung her ebenfalls ex­trem erfolgreich ist beispielsweise das Hörspiel „Die drei Fragezeichen“. „Die Fangemeinde ist hier so groß, dass Tickets oft zwei Monate im Voraus bestellt werden müssen“, so Fichtner. Auch die zweimal im Monat stattfindenden Musik-Shows mit wechselnden Discjockeys wären schnell ausverkauft. Sein Resümee: „Wir bieten so viele unterschiedliche Shows, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist.“

Es soll sogar Gäste geben, die sich nach einer Vorführung in das Café Nordstern setzen und dort auf eine zweite Show warten. Doch ist die neu geschaffene Gastronomie (früher gab es im Planetarium nur einen Stand, an dem Kaffee, Eis und Süßes verkauft wurden) nicht nur für den Übergang beliebt. „Das Café ist von morgens bis abends gut besucht“, so Fichtner.

Eineinhalb Jahre lang war das in einem ehemaligen Wasserturm untergebrachte Planetarium umgebaut worden. Für 7,5 Millionen Euro wurde der Gebäudesockel entkernt und tiefergelegt, sodass ein neuer Eingangsbereich mit ebenerdigen Zugängen entstand. Die Aussichtsplattform in knapp 40 Metern Höhe wurde durch einen neuen Lift erstmals auch für Rollstuhlfahrer zugänglich. Für Besucher und Stadtpark-Spaziergänger entstand das neue Café Nordstern. Außerdem wurden neue Sanitäranlagen und Mitarbeiterräume geschaffen.

Die Kombination von Sound und Projektion ist einmalig

Zudem wurde die Technik im Sternensaal weiter modernisiert: Die naturgetreue Zeiss-Sternenprojektion ist jetzt kombinierbar mit 3-D-Sound und digitaler 8K-3-D-Ganzkuppelprojek­tion (zum Vergleich: Ein „4K“-Bild entspricht der „Ultra-HD“-Auflösung neuer Fernseher). Diese Kombination von Sound und Projektion ist laut Thomas Kraupe weltweit einzigartig. Ergänzt von neuen Licht- und Laseranlagen, schwärmt der Direktor, verfüge das Planetarium über ein „herausragendes In­stru­mentarium“ für Reisen mit diesem „Kreuzfahrtschiff der Sinne“.