Eimsbüttel. Die Verkehrsbehörde weitet ihr Projekt „firstmover“ auf dicht besiedelte Nachbarschaft aus. Das Angebot kann frei genutzt werden.

Nach Ottensen bekommt nun auch der Stadtteil Eimsbüttel zwei eigene Leihstationen für Autos und Elektroroller sowie Abstellflächen für Lastenräder. Damit weitet die Verkehrsbehörde ihr Pilotprojekt „firstmover.hamburg“ auf ein weiteres dicht besiedeltes Quartier aus. Noch in diesem Jahr sollen die Stationen am Heußweg (Ecke Eichenstraße) und an der Methfesselstraße (Ecke Sillemstraße) in Betrieb genommen werden. Die sogenannten „switchh“-Mobilitätspunkte erhalten jeweils drei Parkplätze für Leihwagen, zwei Aufladestationen für E-Roller sowie Radbügel, das Angebot kann frei genutzt werden.

Wie bereits in Ottensen waren dem Modellversuch in Eimsbüttel fast 300 Anwohnerinterviews durch das Karlsruher Institut für Technologie vorausgegangen. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob Bewohner bereit wären, ihr Auto zugunsten einer Leihstation abzuschaffen. Abgefragt wurden auch die Anforderungen an ein Mobilitätsangebot als Alternative zum Pkw. Sechs Eimsbütteler waren bereit, ihr Fahrzeug bei verbesserten Leihangeboten perspektivisch aufzugeben. Trotz der geringen Zahl hielt die Verkehrsbehörde an ihren Plänen fest.

Firstmover-Stationen liegen in Wohngebieten

Die zwei neuen Stationen werden nun in der Nähe der umsteigewilligen Quartiersbewohner, den „Firstmovern“, eta­bliert. Die Initiative ist Teil des „switchh“-Projekts der Hamburger Hochbahn – und doch anders. Im Gegensatz zu den bisher 16 konventionellen „switchh“-Stationen im Stadtgebiet, die an S- und U-Bahn-Knotenpunkten liegen, zeichnen sich die Firstmover-Stationen durch ihre zentrale Lage in Wohngebieten aus. In Ottensen ebenso wie nun im Eimsbütteler Kerngebiet. Der Ausbau der Leihinfrastruktur soll dort auch das Parkpro­blem mindern.

Am Heußweg und an der Methfessel­straße werden Leihfahrzeuge der Anbieter Drive Now, Car2Go und Cambio zur Verfügung stehen, ebenso E-Roller der Firma emmy. Die Idee der Verkehrsbehörde ist, dass Nutzer bald mit dem Fahrrad zum switchh-Punkt fahren, es dort abstellen und auf Carsharing umsteigen oder umgekehrt. Mittelfristig plant die Stadt bei der Förderung von Elektro-Mobilität und dem Ausbau des Carsharing-Angebots mit den Bezirken bis zu 100 weitere „switchh“-Punkte im Stadtgebiet. Verwirklicht wird das Projekt firstmover dabei nicht nur von der Verkehrsbehörde und der Hochbahn, auch die BMW AG sowie die Bezirksämter Eimsbüttel und Altona wirken bisher mit.