Hamburg. Das “Home of Burlesque“ auf St. Pauli war Karriere-Startpunkt vieler Künstlerinnen. Doch jetzt ist Schluss. Die Gründe.
Als das „Queen Calavera – Home of Burlesque“ im Juni 2008 in der Gerhardstraße auf St. Pauli eröffnete, war sie ein echter Trendsetter: Neo-Burlesque, die aus den USA stammende Mischung aus Varieté, frivolem Tanz, Retro-Nostalgie und Rock’n’Roll- und Swing-Kultur, war in Deutschland noch ein Geheimtipp. In den Folgejahren wurde das Home of Burlesque zum beliebten Kiez-Ausflugsziel und Karriere-Startpunkt ungezählter Burlesque-Künstlerinnen.
"Mietwucher hat nun auch das Home of Burlesque erwischt"
Am Freitag gab Betreiber Sven Petersen auf Facebook die endgültige Schließung des Home of Burlesque nach einer letzten Party an diesem Sonnabend bekannt: „Die Entwicklung des Kiezes mit einem Überangebot an Kiosken, billigem Alkohol, unzählige Kieztouren (die leider nur wenigen Gastronomen etwas bringen) und vor allem der stetig ansteigende Mietwucher hat nun auch das Home of Burlesque erwischt. Wir haben lange versucht, diesen Entwicklungen standzuhalten, aber letztlich sind die Unsummen für Miete sowie allen anderen Kosten nicht mehr zu bewältigen“, teilt er mit.
Bereits mehrfach war die Bar nach Betreiberwechseln und internen Konflikten von der Schließung bedroht. Das endgültige Aus fällt in die aktuelle Clubsterben-Debatte, dem Abschied von der Bar Golem und der drohenden Schließung des Clubs Moloch. Eine Online-Petition des Hamburger Clubkombinats an Hamburgs ersten Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) sammelt bis Juni Unterschriften, um einen besseren Schutz kultureller Freiräume zu erwirken.