Bahrenfeld. Grundstein für drei Millionen Euro teures „Haus der Lehre“ in Bahrenfeld gelegt. Auch Physik-Studierende sollen dort forschen.

Wie funktionieren Handy-Displays, Navigationsgeräte oder 3-D-Kinos – und was haben diese Hightech-Anwendungen mit Physik zu tun? Das lernen Hamburger Mittelstufenschüler bei Experimenten im Schullabor „Light & Schools“ der Uni Hamburg. Auf Oberstufenschüler warten komplexere Aufgaben wie der Aufbau von Lasern.

Derzeit ist das 2009 gegründete Labor behelfsmäßig im Zentrum für optische Quantentechnologien auf dem Campus Bahrenfeld unterbracht. Ab Anfang 2019 sollen Schüler auf dem Campus in einem eigens für sie errichten Gebäude tüfteln, neben Physik-Studierenden, die dort ihr sogenanntes Fortgeschrittenenpraktikum absolvieren werden, als ersten Schritt in die selbstständige Forschung.

Nachwuchs für Naturwissenschaften gesucht

Für dieses „Haus der Lehre – Light & Schools“ haben Uni-Chef Dieter Lenzen und Physiker der Hochschule am Dienstag den Grundstein gelegt. Unter den etwa 200 Gästen waren auch Schüler der Sophie-Barat-Schule in Rotherbaum, die von Anfang an bei „Light & Schools“ dabei war. Inzwischen haben mehr als 6000 Hamburger Schüler an den Experimenten teilgenommen und es sind 40 Kooperationen mit Gymnasien und Stadtteilschulen entstanden. Betreut werden die Schüler von etwa 50 Helfern, unter ihnen Physik-Studierende, Doktoranden und Lehrende.

Auch in dem neuen Gebäude sind Vorträge für die Schüler und Führungen durch Labore der benachbarten Physik-Institute vorgesehen. Neu wird ein Raum mit „Physik-Spielzeug“ sein, etwa mit einem Beschleunigungskicker, wie Physikprofessorin Erika Garutti sagte.

Finanzierung aus Hochschulpaktmitteln

„Wir wollen Brücken bauen zwischen Schulen und Universität, zwischen Forschung und Lehre“, sagte Klaus Sengstock vom Institut für Laserphysik. Dabei gehe es nicht nur darum, Nachwuchs für die Naturwissenschaften zu gewinnen, sondern auch darum, in Zeiten des Populismus die Relevanz von Wissenschaft zu betonen. Uni-Chef Dieter Lenzen sieht den Neubau zudem als Pluspunkt in der Bewerbung um eine Förderung im Zuge der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder.

Entworfen von Hammeskrause Architekten, soll das einstöckige Haus der Lehre prominent am Eingang des Campus Bahrenfeld errichtet werden und 1070 Quadratmeter Nutzfläche bieten. Die Kosten in Höhe von drei Millionen Euro finanziert die Uni aus Mitteln des Hochschulpaktes. Dabei tritt sie erstmals alleine als Bauherrin auf, ohne Beteiligung des Landes. „Dadurch können wir präziser zuarbeiten auf das, was gebraucht wird, und es geht womöglich zügiger voran“, sagte Lenzen.