Hamburg. Der Online-Modehändler verspricht „Markenschnäppchen“. Zalando kommt mit besonderem Konzept nach Hamburg.

Besucher der Hamburger Jobmesse an diesem Wochenende mit einem besonderen Faible für den Verkauf von Modetextilien und Schuhen haben eine gute Chance, einen neuen Arbeitgeber zu finden. Bei der Messe im Cruise Center Altona ist auch der Online-Modehändler Zalando präsent. Das Berliner Unternehmen sucht nach Führungskräften, Verkaufsmitarbeitern und Aushilfen für sein erstes Geschäft in Hamburg. Um die 60 Jobs sind zu vergeben. Arbeitsbeginn: voraussichtlich im Spätsommer.

Dann will das 2008 gegründete Unternehmen an den Großen Bleichen in der Innenstadt ein sogenanntes Outlet eröffnen. Das hat die Geschäftsführerin von Zalando Outlets, Dorothee Schönfeld, jetzt offiziell bestätigt. Zuvor wurde in der Branche bereits seit Wochen gemunkelt, Zalando werde Flächen in dem Neubau beziehen, der in der Einkaufsstraße gerade hochgezogen wird. Er ersetzt das Geschäftshaus, in dem bis Anfang 2014 die Filiale der Buchhandlung Thalia ansässig war.

Zalando: Designerkleidung, Marken, Schuhe

Statt Romanen, Bildbänden und Fachbüchern werden dort künftig Designer- und Markenkleidung sowie Schuhe verkauft. „Das Outlet wird mehr als 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche haben“, sagt Dorothee Schönfeld, und verspricht: „Wir vergeben Rabatte von bis zu 70 Prozent.“

Zalando-Managerin Dorothee Schoenfeld
Zalando-Managerin Dorothee Schoenfeld © Zalando | Zalando

Denn: Zalando verkauft in seinen Outlets zumeist keine topaktuellen Modelle, sondern nutzt die Läden, um Lagerbestände abzubauen und Klamotten aus früheren Kollektionen, die bislang noch keine Käufer gefunden haben, doch noch an die Frau oder den Mann zu bringen. „Es geht um Produkte, die wir im Onlinestore nicht mehr verkaufen könnten, weil sie beispielsweise nur noch in wenigen Größen vorrätig sind oder ein Knopf fehlt“, sagt Schönfeld. In der Branche wird das B-Ware genannt.

Zwar soll es in dem Outlet keine Wühltische, sondern besonders breite Gänge und geräumige Umkleiden geben, aber Schönfeld sagt auch: „Vielen der Outlet-Kunden geht es beispielsweise darum, ein Markenschnäppchen zu ergattern. Sie gehen eher nicht ins Outlet, um ein ganz bestimmtes Produkt zu kaufen.“ Will sagen: Theoretisch können Kunden im Laden jedes der etwa 20.000 Produkte von 500 unterschied­lichen Marken finden, die nach Unternehmensangaben zum Zalando-Sortiment gehören, praktisch liegt dort aber nur das aus, was im Onlineshop nicht mehr zu verkaufen ist.

„Je größer Zalando, desto größer der Bedarf an Outlets“

Die Managerin kennt die Wünsche der Outlet-Kunden aus der Erfahrung mit den drei Läden, die Zalando in Deutschland bereits betreibt. 2012 eröffnete das vor zehn Jahren als Online-Schuhversender gegründete Unternehmen in Berlin sein erstes Outlet. 2014 kam eines in Frankfurt hinzu, 2016 eines in Köln. Und noch bevor der Hamburger Laden eröffnet, soll es ab Sommer ein weiteres Outlet in Leipzig geben.

Zalando ist mittlerweile einer der größten Online-Modehändler in Deutschland, machte 2016 gut 3,6 Milliarden Euro Umsatz und ist nach eigenen Angaben profitabel. Weiteres Wachstum ist gut für Dorothee Schönfelds Geschäftsfeld. „Je größer Zalando wird, desto größer ist der Bedarf an Outlets“, sagt sie. Die neuen Läden in Leipzig und Hamburg seien wohl nicht die letzten, die Zalando eröffnet.