Hamburg. Kaltmiete darf fünf Jahre lang nicht höher als acht Euro pro Quadratmeter sein. Ende 2018 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.

Mietwohnungen in Neubauten werden in Hamburg bei der Kaltmiete selten für weniger als zwölf Euro pro Quadratmeter und Monat angeboten. Weniger gehe nicht, dafür seien die Bau- und Grundstückskosten viel zu hoch, heißt es immer wieder in der Wohnungswirtschaft. Der Senat will nun den Gegenbeweis antreten. Zwei Pilotprojekte dazu gingen nun in die Umsetzung, teilte die Stadtentwicklungsbehörde am Donnerstag mit.

Dazu hat die Stadt zwei Grund­stücke verkauft, wo Unternehmen jetzt Mietwohnungen bauen, die später nicht mehr als acht Euro Kaltmiete kosten sollen. Fünf Jahre lang darf dort die Miete nicht erhöht werden. Einmal am Bramfelder Dorfgraben, wo der Wohnungsverein Hamburg von 1920 und die Karl Danger Grundstücksverwaltung als Bietergemeinschaft 154 Wohnungen bauen wollen.

Einsparung bei Kosten

Ein städtisches Grundstück im Neugrabener Neubaugebiet am Vogelkamp ging mit dieser Zweckbindung für 42 Wohnungen an die Helvetica Versicherung. „Guter Wohnungsbau zu bezahlbaren Mieten ist in Hamburg möglich“, kommentierte Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) den Beginn dieses Pilotprojektes, das eine Ergänzung zu der klassischen öffentlichen Förderung von Sozialwohnungen sein soll.

Die Einsparung bei den Kosten soll unter anderem mit einer Wiederholung von Grundrissen, einheitlichen Fenstern, dem Verzicht auf Keller und Aufzüge, oder wie in Neugraben einfach durch einen „kompakteren Baukörper“ in Holzrahmenbauweise erreicht werden. In Neugraben soll im Frühling Baustart sein, Ende 2018 sollen die Wohnungen bereits bezugsfertig sein. Auch am Bramfelder Dorfgraben rechnet die Behörde mit einem Baubeginn noch in diesem Jahr.