Hamburg. Jeder kann sich auf Warteliste setzen lassen oder Mietgesuch aufgeben. Außerdem lockt attraktive Geldanlage. Alle Infos.

Hamburgs Wohnungsbaugenossenschaften verwalten rund 132.000 Wohnungen. Damit besitzen sie rund 20 Prozent des Wohnungsbestands in Hamburg. Die Durchschnittsmiete liegt bei Genossenschaften mit 6,37 Euro kalt pro Quadratmeter und Monat deutlich unter dem Hamburger Durchschnitt, von gut 8 Euro.

Noch deutlicher ist der Unterschied laut dem Arbeitskreis der Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften bei der Neuvermietung: 7,13 Euro beträgt der Durchschnittswert bei den Genossenschaften, im privaten Markt sind Mieten von 12 bis 19 Euro die Regel. Allerdings: Bei neu gebauten Wohnungen liegt die genossenschaftliche Miete mittlerweile auch bei 10 Euro.

Warte- und Interessentenlisten

Kann man überhaupt noch Mitglied werden – oder sind Genossenschaften eher eine geschlossene Gesellschaft? Dem widerspricht der Arbeitskreis, dessen Mitglieder in diesem Jahr den Bau von fast 2000 neuen Wohnungen gestartet haben. Rund 60 Prozent der Neuvermietungen würden an Neumitglieder gehen. Die Verfahren, wie Interessierte zu Genossen werden, ist unterschiedlich. Mal gibt es so etwas wie Warte- oder Interessiertenlisten, dann bieten manche Genossenschaften Wohnungen auch direkt im Internet an.

Anteile erwerben

Bei der Altoba, eine der ältesten und größten Genossenschaften, gibt es eine Warteliste. Online kann man dort ein Mietgesuch aufgeben. Wird eine Wohnung frei oder neu gebaut, wird sie erst Mitgliedern angeboten, die etwas Ähnliches suchen. Im zweiten Schritt wird sie einer „begrenzten“ Anzahl von Bewerbern der Warteliste angeboten. Schließt ein Interessent dann einen „Dauernutzungsvertrag“ ab, wird er automatisch Mitglied. Man muss dazu aber je nach Wohnung Anteile erwerben, die mit bis zu vier Prozent jährlich verzinst werden.

Bei der Altoba kosten die Anteile für eine Zweizimmerwohnung mit knapp 50 Quadratmetern 2550 Euro. Bei Neubauwohnungen betragen die Anteile bis zu 75 Euro pro Quadratmeter (bei 50 Quadratmetern also bis zu 3750 Euro). Man hält die Anteile, solange man bei der Genossenschaft bleibt. Stirbt ein Mitglied, zählen sie zum Erbe.

Kontakt: Mit rund 30 Wohnungsbaugenossenschaften gilt Hamburg bundesweit als eine Hochburg. Auf der Internetseite unter www.wohnungsbaugenossenschaften-hh.de gibt es eine Übersicht