Hamburg. Gewerkschaftsbezirk Küste ruft erstmals zu Arbeitsniederlegungen in allen fünf norddeutschen Bundesländern auf.
Die IG Metall weitet ihre Warnstreiks in der aktuellen Tarifrunde am heutigen Donnerstag erheblich aus. Der Gewerkschaftsbezirk Küste ruft erstmals zu Arbeitsniederlegungen in allen fünf norddeutschen Bundesländern auf, in denen er Arbeitnehmer in der Metall- und Elektroindustrie vertritt.
In Hamburg soll es nach den ersten Warnstreiks in mittelgroßen Unternehmen wie ThyssenKrupp Fahrtreppen, und dem Hydro-Aluminiumwerk nun Aktionen auch bei den größten Unternehmen der Branche geben: Beim Flugzeugbauer Airbus sind die Beschäftigten zu einem Sternmarsch am Vormittag auf dem Werksgelände auf Finkenwerder aufgerufen.
Druck auf Arbeitgeber erhöhen
Vor dem Osttor am Neßdeich soll es um 10.45 Uhr eine Kundgebung geben. Vor dem Mercedes-Werk in Hausbruch sind gleich zwei Kundgebungen und jeweils etwa zweistündige Warnstreiks geplant: um 12 Uhr für die Frühschicht, um 20 Uhr für die Spätschicht. Unter anderem im Stahlwerk von Arcelor Mittal und bei MAN Diesel sowie bei Airbus in Stade hat die Gewerkschaft ebenfalls zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
Im nordwestlichen Niedersachsen soll es nach dem Willen der IG Metall unter anderem die Meyer Werft treffen, in Schleswig-Holstein Drägerwerk in Lübeck, in Mecklenburg-Vorpommern unter anderem die Werften in Rostock und Stralsund. In Bremen war die Belegschaft des Daimler-Werks bereits in der Nacht zu Donnerstag zum Protest aufgerufen. Der Bezirk Küste hatte die Eskalationsstrategie in der vergangenen Woche angekündigt. Die Gewerkschaft will vor der dritten Verhandlungsrunde Mitte nächster Woche den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Im Bezirk Baden-Württemberg wird bereits heute erneut verhandelt. Eine Einigung halten beide Seite für eher unwahrscheinlich.