Hamburg. In einem neuen Videoclip wirbt die Rocklegende für Integration. Zu dem Stück inspiriert hat ihn eine Hamburger Boxweltmeisterin.
Der Krieg, die Zerstörung, der Tod. Dann die Flucht, die Ankunft in einem fremden Land, das mühsame Lernen einer neuen Sprache. Aber auch: neue Freundschaften, Hoffnung auf eine bessere Zukunft. All das hat Abdulhamid Alkatmir aus Syrien erlebt. Wie im Zeitraffer läuft der Film seines jungen Lebens in dem neuen Videoclip zur Musik von Udo Lindenberg ab. Titel: „Wir werden jetzt Freunde.“
In Zusammenarbeit mit dem Schweriner Verein Sternentaler hat Panikrock-Legende Lindenberg sein musikalisches Statement zum Thema Integration abgeliefert. Mit einer eingängigen Melodie und einem Text, der ebenso einfühlsam wie eindeutig ist: „Grenzen haben sich doch nur irgendwann Spinner ausgedacht. / Und Götter sind doch auch nur von Menschen gemacht.“ In der Hauptrolle: Abdelhamid Alkatmir als er selbst, unterwegs an Originalschauplätzen. In einer Nebenrolle dabei: die zweite Altherrenmannschaft des FC St. Pauli.
Kentikian inspirierte Lindenberg zum Lied
Udo Lindenberg (71), heißt es in der Pressemitteilung, wolle mit dem Stück „ein Zeichen gegen dumpfbackige Nationalparolen und erneut aufflammende Nazi-Ideen setzen“. Es wurde auf der Live-CD/DVD „Stärker als die Zeit“ veröffentlicht, die es im vergangenen Jahr bis auf Platz zwei der deutschen Albumcharts schaffte. Zu dem Lied inspiriert hatte Lindenberg nach eigener Aussage die Geschichte der Hamburger Boxweltmeisterin Susi Kentikian, die im Alter von fünf Jahren als Bürgerkriegsflüchtling aus Armenien nach Deutschland kam.
Lindenberg war 2015 auch beim großen Solidaritätskonzert für Flüchtlinge in Berlin zusammen mit anderen Stars wie Herbert Grönemeyer aufgetreten. Der Verein Sternentaler unterstützt minderjährige und erwachsene Flüchtlinge bei der Integration.