Hamburg. Messungen in Berlin zeigen laut BUND, dass auch in Hamburg mehr Menschen betroffen sein könnten als angenommen.

Eine Untersuchung der TU Berlin nährt den Verdacht, dass die Belastung der Menschen in den Großstädten durch Stickstoffdioxid (NO2) noch deutlich gravierender ist, als sowieso schon bekannt. Das jedenfalls glaubt der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND). In der Studie hatten der Sender RBB und TU-Studenten an 110 Stellen in Berlin mit sogenannten Passivsammlern über zwei Monate die Belastung mit NO2 gemessen. Das städtische Berliner Messnetz verfügt über 39 Messstellen. Ergebnis der TU-Messungen: Es wurde an deutlich mehr Straßen eine Grenzwertüberschreitung festgestellt.

Zugleich sieht der BUND Hinweise darauf, dass die Modellrechnungen des neuen Hamburger Luftreinhalteplans Schwächen hätten. So lägen die Berechnungen für die Stickoxidbelastung an der Max-Brauer-Allee etwa 20 Prozent unter dem realen Messwert für 2014. „Die Ergebnisse aus Berlin sind ein deutlicher Hinweis, dass auch in Hamburg weit mehr Menschen von einer gesundheitsgefährdenden Belastung betroffen sein könnten“, sagte Hamburgs BUND-Chef Manfred Braasch. „Wir brauchen jetzt zwei Dinge: Mehr Messstellen und wirksame Durchfahrverbote für Dieselfahrzeuge, die auf der Straße die Euro 6 Norm nicht erfüllen.