Hamburg. Den Zuschlag erhält die Nordvariante, die über die Fuhlsbüttler Straße/Nordheimstraße führt. Baubeginn ist für 2021 geplant.

Der erste Meilenstein für die neue Linie U 5 ist erreicht: Die Vorentwurfsplanung für den Abschnitt Ost zwischen Bramfeld Dorfplatz und der City Nord ist abgeschlossen. Der Lenkungskreis unter der Leitung von Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD) hat entschieden, welche Streckenvariante auf dem ersten Abschnitt der U 5 gebaut wird.

Den Zuschlag erhielt die Nordvariante, die von Bramfeld Dorfplatz über Gründgensstraße, Fuhlsbüttler Straße/Nordheimstraße, Sengelmannstraße bis in die City Nord führt. Es werden vier neue Haltestellen errichtet, die bestehende Station Sengelmannstraße wird als Umsteigebahnhof ausgebaut. Der Baubeginn der 5,8 Kilometer langen Strecke ist voraussichtlich für 2021 und die Fertigstellung bis 2027 geplant. Dadurch sollen mehr als 100.000 Menschen in den Stadtteilen Bramfeld, Steilshoop, Barmbek-Nord und Ohlsdorf an die U-Bahn angebunden werden.

Die Südvariante hätte über den Hartzlohplatz und die bestehende S- und U-Bahn-Haltestelle Rübenkamp geführt. Allerdings gab es gegen diese Option Proteste von Bürgern. Aber das war nicht der Hauptgrund für die Entscheidung des Lenkungskreises.

Vor allem verkehrliche und wirtschaftliche Gründe seien ausschlaggebend für die Nordvariante gewesen, sagte Staatsrat Rieckhof am Freitag. Fakt ist: Die Strecke ist 1,2 Kilometer kürzer als die Südvariante und eine Haltestelle entfällt dadurch. Außerdem ist die Fahrzeit zwischen Bramfeld Dorfplatz und der City Nord um zwei Minuten kürzer.

Die Einsparungen durch die Nordvariante liegen laut Staatsrat Rieckhof im unteren dreistelligen Millionenbereich. Zu den tatsächlichen Kosten für den Teilabschnitt beziehungsweise das Gesamtprojekt wurden keine Angaben gemacht. „Wir werden voraussichtlich 2019 die gesamte Planung für die U 5 abgeschlossen haben, und dann können wir auch seriöse Aussagen zu den Kosten machen“, sagte Hochbahn-Chef Henrik Falk.

Dass die U 5 mehrere Milliarden Kosten wird, dürfte allerdings jetzt schon allen Beteiligten klar sein. Für Chefplaner Klaus Uphoff steht fest: „Die U 5 ist ein Generationenprojekt. Ein Bauvorhaben mit diesen Dimensionen gab es seit Jahrzehnten nicht mehr. Dementsprechend aufwendig sind die Planungen.“

Neue Stationen unter Alster und Moorweide im Gespräch

Das Ziel ist, dass die U 5 von der City Nord über die Innenstadt bis in Richtung Arenen und Osdorfer Born fährt. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist für Mitte der 2030er-Jahre zu erwarten.

Die Planung der U 5 wurde von der Stadt an die Hochbahn übertragen. Noch hat das Team von Klaus Uphoff 30 Mitarbeiter. Es soll sukzessive auf 50 ausgebaut werden. Die neue Linie wird von Büroräumen an der Steinstraße unweit vom Hauptbahnhof aus geplant. Wie soll die Trasse der U 5 verlaufen? Diese Frage beherrschte die Arbeit von Uphoff und seinem Team eigentlich an jedem Werktag. Nachdem nun die Entscheidung für den Abschnitt Ost gefallen ist, machen sich die Planer Gedanken über den Rest der Strecke. Dass die U 5 von der City Nord über Winterhude und die Uhlenhorst in die Innenstadt führt, ist gesetzt. Die Bauarbeiten sollen ab 2027 beginnen.

Doch in der City warten echte Herausforderungen. „Die U 5 soll an den Hauptbahnhof angeschlossen werden und auch weitere Haltestellen sind im Gespräch“, sagte Uphoff. Darunter der Jungfernstieg, dort „müssten wir unter der Alster eine Haltestelle realisieren, was sehr viel Aufwand bedeuten würde“. Auch am Stephansplatz ist eine Station angedacht, hier soll nach Abendblatt-Informationen als eine Variante geprüft werden, ob eine neue gemeinsame Haltestelle für U 1 und U 5 unterhalb der Moorweide realisiert werden könnte.

Es sind neue Züge in Planung, die ohne Fahrer unterwegs sind

Von dort soll die U 5 entlang der heutigen Metrobuslinie 5 an der Universität entlang bis zum Siemersplatz geführt werden. Wie der genaue Verlauf aussehen wird, ist noch nicht festgelegt. Die entsprechende Machbarkeitsstudie soll im Frühjahr 2018 abgeschlossen werden.

Zwei Optionen gibt es für den Streckenabschnitt der U 5 West: Eine ist, dass die U 5 vom Siemersplatz über Stellingen bis zum Osdorfer Born fährt. Als Alternative wird aber parallel auch eine S-Bahn-Lösung untersucht, die vom S-Bahnhof Diebsteich zum Osdorfer Born führt. In beiden Varianten sollen die Arenen angeschlossen werden.

Die Planer der Hochbahn haben aber nicht nur die Strecke zu planen, es muss auch eine neue Fahrzeuggeneration beschafft werden. Den Namen gibt es schon: DT 6. Die Züge werden vollautomatisch, also ohne Fahrer auf dem Streckennetz unterwegs sein. Bis zu 120 Fahrzeuge sollen auf der U 5 eingesetzt werden. Die Ausschreibung ist für Anfang der 2020er-Jahre geplant.