Hamburg. Menschen halten sich Tücher vor das Gesicht, Autos sind mit einer Staubschicht bedeckt. Die Luft hinter dem Rathaus ist schlecht.
Ist das Nebel? Oder sind die Brillengläser beschlagen? Verwundert schauen sich die Passanten am Großen Burstah um, als sie durch die Straße in der Hamburger Altstadt gehen, um noch die letzten Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Die Luft an diesem Freitag ist grau, die Sicht behindert. Einige Fußgänger husten und halten sich den Schal vor den Mund.
Der Grund für das eigenartige Gefühl ist schnell gefunden: Es ist Staub, der hier von einer Baustelle in höheren Stockwerken auf die Straße fällt. Die Autos sind bereits mit einer dünnen Schicht bedeckt. Wer losfährt, schaltet erst einmal die Wischanlage an, um wieder klare Durchsicht zu bekommen.
Abriss eines Hochhauses
Die Baustelle neben der Nikolaikirche ist zunächst Schauplatz umfangreicher Abrissarbeiten. Dabei ist der Rückbau des 14-stöckigen ehemaligen Allianz-Gebäudes alles andere als einfach: Zwar wurde hier vor einigen Jahren eine Asbestsanierung durchgeführt, doch die Mineralwolldämmungen müssen in Spezialsäcken entsorgt werden.
Es werden fünf Gebäude errichtet, insgesamt entstehen mehr als 42.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche mit einer Mischung aus Büros, Wohnen, Einzelhandelsfläche und Gastronomie. Die Gebäude wurden unter anderen von den renommierten Hamburger Architekten Störmer, Murphy and Partners sowie Biwermau und Caruso St John aus London entworfen.
Als Generalunternehmer ist die Firma Zech Bau aus Bremen für den Abriss verantwortlich und hat dafür das Unternehmen Wilko Wagner beauftragt. Projektentwickler Commerz-Real hat nach Beschwerden von Anwohnern über die Staubbelastung nun zugesagt, sich um eine Verbesserung der Situation zu kümmern.