Hamburg. Das Side in der Hamburger City soll im Frühjahr modernisiert werden. Konkurrenz für Fünfsternehaus wird 2018 größer.

Das Hotel Side an der Drehbahn war das erste Luxusdesign­hotel der Hansestadt, als es im Frühjahr 2001 eröffnet wurde. Seitdem residierten dort viele internationale Stars und bis vor wenigen Jahren auch regelmäßig die deutsche Fußballnationalmannschaft – insgesamt haben schon 1,2 Millionen Gäste in dem Hotel übernachtet. Jetzt steht die erste grundlegende Modernisierung an. Deshalb schließt das Haus vom 3. Januar bis Ende März 2018.

„Das Haus erhält eine Frischzellenkur, wir werden viele Bereiche neu gestalten und setzen auf mehr Gemütlichkeit. Aber natürlich wird das Hotel auch nach der Neugestaltung weiter sein Alleinstellungsmerkmal durch ein besonders anspruchsvolles Design haben“, sagt Gregor Gerlach, Geschäftsführer der Seaside-Gruppe, dem Abendblatt.

Alle Zimmer und Suiten sollen renoviert werden

Hotelier Gerlach sitzt am Besprechungstisch der „XXL-Suite“ in der elften Etage und hat in den vergangenen Monaten gemeinsam mit seinem Team einen Maßnahmenplan ausgearbeitet. Es wird noch an den letzten Details gefeilt. Der renommiere Innendesigner Matteo Thun aus Mailand wurde mit der Innengestaltung beauftragt: „Wir wollen das Haus fit für die Zukunft machen. Natürlich macht sich die Abnutzung an der Einrichtung nach 17 Jahren bemerkbar, und es gab auch schon in den Hotelbewertungsportalen im Internet den einen oder anderen negativen Kommentar“, sagt Gerlach.

Das soll sich nach der Neueröffnung Ende März wieder ändern. Alle 178 Zimmer und Suiten werden modernisiert, auch das Restaurant Meatery und die Bar werden umgestaltet. Eine neue Küche wird ebenfalls eingebaut und der Konferenzbereich mit neuer Technik ausgestattet. Auch die „Sky-Lounge“ in der achten Etage soll ein frisches Erscheinungsbild bekommen. Über Geld spricht Gerlach nicht so gerne, aber dem Vernehmen nach werden in die Renovierung des Hauses weit mehr als fünf Millionen Euro investiert.

Hotelmarkt in Hamburg wächst

Der Hotelmarkt in Hamburg wächst – auch in der Luxuskategorie. Im Januar soll das Hotel The Fontenay an der Außenalster eröffnen. Im Sommer kommt das Hotel Fraser Suites am Rödingsmarkt dazu: „Die Konkurrenz in Hamburg wird immer größer, und da kann man nur bestehen, wenn man ein Produkt anbietet, das sowohl vom Design als auch von der technischen Ausstattung auf dem neuesten Stand ist“, sagt Gerlach.

Auch wenn Hamburg immer mehr Hotelübernachtungen verzeichnet und in diesem Jahr die 14-Millionen-Marke überschritten werden soll, liegen die Übernachtungspreise immer noch weit hinter anderen europäischen Metropolen zurück. Während in Paris oder London ein Zimmer in einem Fünfsterne­hotel um die 400 Euro oder mehr kostet, ist es in Hamburg schon ab 119 Euro zu haben.

Durchschnittspreise von fast 200 Euro

Im Side werden laut Gerlach Durchschnittspreise von fast 200 Euro pro Nacht erzielt: „Natürlich würden wir uns wünschen, dass die Raten in Hamburg auch spürbar steigen. Wir hoffen, dass die Gäste nach der Modernisierung auch bereit sind, mehr für unser Produkt zu bezahlen“, sagt Gerlach.

Die Seaside-Gruppe, zu der das Side gehört, betreibt zehn Hotels in Deutschland und auf den spanischen Ferieninseln Lanzarote und Gran Canaria. Dort plant Gerlach in dem Ort Pasito Blanco (westlich von Maspalomas) direkt am Meer ein weiteres Großprojekt. Der Bauantrag wurde bereits eingereicht. Mit den Arbeiten soll 2018 begonnen werden. Gerlach: „Wir planen dort zwei Fünfsternehäuser auf einem Grundstück. Ein individuelles Produkt für höchste Ansprüche und ein Hotel mit 500 bis 600 Zimmern.“