Hamburg. Seit rund einer Woche läuft Akins Film mit Diane Kruger in den Kinos. Die Multiplexe sehen einen Grund für das große Interesse.
Er geht für Deutschland ins Rennen um den Auslands-Oscar und wurde von Kritikern auf dem Filmfest in Cannes bereits hochgelobt. Nun kann sich auch das breite Publikum eine Meinung bilden: In Hamburg feierte Fatih Akins neuer Film "Aus dem Nichts" vor zehn Tagen seine Deutschland-Premiere. Die großen Multiplexe sind bislang zufrieden mit dem Interesse der Besucher.
"Der Film läuft wie erwartet in unserer Arthaus-Perle, Holi, sehr gut", teilt Cinemaxx-Sprecherin Ingrid Breul-Husar mit. "Wir sind aber auch sehr zufrieden mit den Besucherzahlen in allen drei Hamburger Cinemaxx-Kinos." Zur Premiere vergangene Woche hat das Cinemaxx am Dammtor die Stars des Films sowie Regisseur Fatih Akin begrüßt. "Das war für uns natürlich noch mal ein besonderes Highlight. Umso mehr freuen wir uns jetzt, dass der Film so gut performt.“
Stärkster Filmstart des Jahres im Zeise
Im Zeise in Ottensen legte der Film sogar den stärksten Start des Jahres hin. "'Aus dem Nichts' ist bei uns sehr stark angelaufen", sagt Zeise-Sprecher Jan-Oliver Lange. Auch gemessen an den durchweg immer gut bis sehr gut besuchten Fatih-Akin-Filmen locke der Film viele Besucher in die Kinosäle.
"So konnte er beispielsweise mehr Besucher in der Startwoche gewinnen, als 'Auf der anderen Seite', 'Tschick' oder 'The Cut'", sagt Lange weiter. Nur hinter "Soul Kitchen" bleibe der Start von "Aus dem Nichts" zurück. Aber dieser sei auch der besucherstärkste Film der gesamten Zeise-Geschichte – und ebenfalls von Fatih Akin gedreht.
"Verbundenheit zu Fatih Akin deutlich"
Das Kinounternehmen UCI zieht eine ähnliche Bilanz seit Kinostart des Dramas. "Für einen Film, der eher dem Arthaus zugerechnet werden kann, sind wir mit dem Besucherinteresse in unseren Multiplexen sehr zufrieden", sagt UCI-Sprecherin Nadine Breuer. Genaue Zahlen könne sie bislang nicht nennen.
"Der Film läuft aber in Anbetracht der Schwere des Themas erstaunlich gut und in unseren Hamburger Kinos besser als im Umland", sagt Breuer weiter und betont schmunzelnd: "Die Verbundenheit der Hamburger zu Fatih Akin ist deutlich zu erkennen."
Diane Kruger für ihre Rolle in Cannes geehrt
Der Hamburger Regisseur ("Gegen die Wand") greift mit dem Film die Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) für das Kino auf: Katja Sekerci ist mit dem Kurden Nuri verheiratet, gemeinsam haben sie einen kleinen Sohn. Dann aber, "Aus dem Nichts", zerbricht Katjas Leben.
Bei einem Bombenanschlag sterben ihr Mann und ihr Sohn. Katja glaubt sofort, dass die Täter Nazis sind. Aber die Ermittler wollen von einem rechtsradikalen Hintergrund nichts wissen. Weil Nuri wegen Drogenhandels vorbestraft war, vermuten sie, dass er die Wut Krimineller auf sich gezogen hat.
Katjas Eltern glauben ebenfalls an eine Mitschuld des Toten, während dessen Eltern wiederum seine Leiche und die des Enkels in die Türkei überführen wollen. Dann aber nimmt die Polizei zwei Tatverdächtige fest, ein junges Neo-Nazi-Paar. Der letzte Halt, den die Witwe hat, bröckelt, bis hin zur Selbstaufgabe. In der Hauptrolle ist Diane Kruger zu sehen, die dafür beim Filmfest in Cannes bereits den Preis als beste Schauspielerin erhielt.
Premiere von "Aus dem Nichts" in Hamburg:
Fatih Akin und Diane Kruger feiern Filmpremiere
„Aus dem Nichts“ D 2017, 106 Minuten, ab 12 Jahren, Regie: Fatih Akin, Darsteller: Diane Kruger, Denis Moschitto, Numan Acar, täglich im Abaton, Cinemaxx Dammtor/Harburg/ Wandsbek, Holi, Koralle, Passage, Studio, UCI Mundsburg/Othmarschen-Park/Wandsbek, Zeise