Hamburg. Akin stellt mit Diane Kruger seinen Film “Aus dem Nichts“ vor und spricht im Interview am roten Teppich über sein nächstes Projekt.
Erst die Goldene Palme in Cannes, dann ein Bambi und jetzt der Eintrag ins Goldene Buch der Freien und Hansestadt Hamburg: Die deutsch-amerikanische Schauspielerin Diane Kruger (41, geboren im niedersächsischen Algermissen) hat einen guten Lauf, könnte man sagen. Ausgerechnet für ihre erste Rolle in einem deutschen Film wird der Hollywood-Star von den Kritikern gefeiert.
Als 15-Jährige verließ Diane Heidkrüger, so ihr bürgerlicher Name, ihre Heimat Niedersachsen, um als Model in Paris zu arbeiten. Als Schauspielerin schaffte sie ihren Durchbruch in Wolfgang Petersens Historien-Drama „Troja“. Seitdem trat sie in französischen Independent-Filmen ebenso auf wie in Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“. Nur auf eine Rolle in Deutschland habe sie lange warten müssen.
In Cannes traf Kruger „ihren“ Regisseur Fatih Akin
Bis 2012, als sie Jury-Mitglied bei den Filmfestspielen in Cannes war und dort „ihren“ Regisseur traf: Fatih Akin. Mit ihm ist sie jetzt in Hamburg, um „Aus dem Nichts“ vorzustellen. Im Bürgermeistersaal des Rathauses setzte sie am Mittag ihre Unterschrift auf eine Seite der Büttenpapier-Sammlung, die in einer vergoldeten Kassette liegt. „Kriege ich jetzt nie wieder Park-Tickets?“, hatte Diane Kruger zuvor in der „NDR Talk Show“ gefragt. Und Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt scherzte zurück: „Vielleicht bekommst du eine Ermäßigung vom HVV.“ Beides ist natürlich nicht richtig.
Fatih Akin und Diane Kruger feiern Filmpremiere
Aber die Schauspielerin und ihr Hamburger Regisseur bewegen sich von nun an in einem illustren Kreis von Persönlichkeiten wie Queen Elizabeth II., Kofi Annan, Angela Merkel, dem Dalai Lama, Fürst Albert II., Dustin Hoffman und Justin Trudeau. Sie alle trugen sich schon ins Goldene Buch der Stadt ein.
Olaf Scholz gratuliert Fatih Akin zu seinem Erfolg
„Wir sind stolz auf Fatih Akin, den Sohn unserer Stadt und großartigen Regisseur“, sagte Bürgermeister Olaf Scholz (59, SPD). „Ich gratuliere Fatih Akin, dem mit „Aus dem Nichts’ ein großer internationaler Erfolg gelungen ist.“ Die Morde des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds, die Auslöser für Akins Werk waren, würden aktuell noch vor Gerichten verhandelt. „Und es ist wichtig, dass wir uns mit diesem Thema auseinandersetzen. Ich hoffe, dass dieser großartige und bewegende Film noch weitere Auszeichnungen bekommen wird.“
Diane Kruger, deren Nachnamen er schmunzelnd mit Krüger aussprach, lobte er für ihr „mutiges und intensives Spiel“. Unter den Gästen im Bürgermeistersaal waren Maria-Theresia Heidkrüger, Diane Krugers Mutter, sowie Fatih Akins Frau Monique und Albert Wiederspiel, Leiter des Filmfests Hamburg.
Akins Herzensangelegenheit: Der Filmstandort Hamburg
Auch Fatih Akin bedankte sich bei seiner Hauptdarstellerin: „Danke, dass du unsere Stadt bereicherst!“. Es sei seine Herzensangelegenheit, Hamburg als Filmstandort zu erhalten. „Ich lebe gerne in dieser Stadt und möchte es auch weiterhin.“ Diane Kruger sagte nur einen Satz, aber der saß: „Ich werde mich mein ganzes Leben lang an Hamburg erinnern.“
Während ihres Hamburg-Aufenthalts wohnt die Schauspielerin im Hotel Vier Jahreszeiten, wo sie vor der großen Deutschland-Premiere auch ihr Fitness-Training absolvierte. Am Abend wurde vor dem Cinemaxx am Dammtor der rote Teppich ausgerollt, um das neue Traumpaar des deutschen Films zu feiern.