Hamburg. Unbekannte steigen in Villa in Wellingsbüttel ein. Mehrere Hunderttausend Euro Schaden. Frei stehende Häuser sind oft ein Ziel.
Mit der dunklen Jahreszeit sind die Einbruchszahlen wieder angestiegen. In einer der besten Wohngegenden der Stadt, im Pfeilshofer Weg, machten Einbrecher riesige Beute. Sie brachen über das Dach in eine Villa ein, während sich die Bewohner im Urlaub befanden. Die Täter durchwühlten nicht nur alle Räume. Sie brachten auch eine Flex mit zum Tatort und brachen damit einen Tresor auf.
Der Wert der Beute wird allein in diesem Fall mit mehreren Hunderttausend Euro beziffert. Die Tat war einer von insgesamt drei Einbrüchen durch das Dach, die allein seit dem Wochenende geschahen. Hinter der Masche stecken in der Regel gut organisierte Banden. Erstmals wurde im Oktober von der Soko „Castle“ dieses Phänomen der Einbruchskriminalität als ernsthaftes Problem genannt. Bis dahin hatte es seit dem Bestehen der Soko, die im August 2015 gegründet wurde, rund 30 solcher Einbrüche gegeben. Besonders viele passierten erst in diesem Jahr.
Frei stehende Häuser das Ziel
Tatorte sind ausschließlich luxuriös wirkende Villen in besseren Wohngegenden. In allen Fällen waren frei stehende Häuser das Ziel der Einbrecher. Vor der Tat kundschaften die Einbrecher offenbar gezielt aus, ob die Bewohner im Haus sind. Erst wenn sich die Täter sicher fühlen, steigen sie auf die Dächer der Häuser und beginnen damit, die Ziegel abzutragen. Dann werden Isolierung und Balken durchbrochen oder durchsägt. Es sind kleine Löcher, durch die sich die Täter in das Gebäude zwängen.
Die Polizei geht davon aus, dass mindestens einer der Täter in der ganzen Zeit in der Nähe „Schmiere“ steht. Durch ihr besonderes Vorgehen umgehen die Täter die üblichen Sicherungen von Fenstern, Türen oder Kasematten. Deshalb wird in den meisten Fällen nicht die Alarmanlage ausgelöst, die bei den von dieser Masche betroffenen Wohnhäusern eigentlich Standard ist. Lediglich in Häusern, die mit Bewegungsmeldern für die Innenräume ausgestattet sind, wird bei einem Einbruch von oben durch das Dach auch die Alarmanlage ausgelöst.
Täter sind gut vorbereitet
Wie gut die Vorbereitungen der Täter sind, die immer nachts kommen und vermutlich mehrere Stunden für einen Einbruch brauchen, zeigt sich nicht nur dadurch, dass bislang in keinem Fall ein Täter festgenommen werden konnte. Es kam auch in keinem Fall zu einem Kontakt zwischen Einbrecher und einem plötzlich doch auftauchenden Bewohner.