Hamburg. Christdemokraten fordern Bürgerworkshop und Onlinebefragung noch in 2018. Verkehrsbehörde rechnet nicht mit Baustart vor 2020.
„Nachdem die rot-grünen Radwegeträume am Övelgönner Elbstrand am Widerstand der Altonaer gescheitert sind, ist jetzt die Zeit gekommen, um über bessere Alternativen unter Beteiligung der Öffentlichkeit nachzudenken“, gibt Tim Schmuckall als verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion Altona die Richtung vor. Geht es nach den Christdemokraten, soll bereits Anfang kommenden Jahres mit einer Bürgerbeteiligung für die geplante Umgestaltung der Elbchaussee in Form von Planungswerkstätten und Onlinebefragungen begonnen werden. Einen entsprechenden Antrag (Motto: „Warten wir noch oder planen wir schon?“) stellt die CDU in der Bezirksversammlung am Donnerstag, 30. November, von 18 Uhr an im Altonaer Rathaus vor.
Hoffnungen auf Radspur
Hintergrund: Bereits der Planungsentwurf für einen neuen Radweg entlang des Övelgönner Elbstrandes hatte heftigen Widerstand hervorgerufen. Ein anschließender Bürgerentscheid brachte ein deutliches Ergebnis. Mit 79,38 Prozent votierte die Mehrheit der Altonaer, die sich an der Abstimmung beteiligten, für die Vorlage der Radwegkritiker, der Initiative „Elbstrand retten!“ Die Pläne wurden begraben, allerdings ändert das nichts an dem Problem, das die neue Radroute lösen sollte. Denn im Bereich Övelgönne ist der bestehende Weg so schmal, dass dort aus Sicherheitsgründen Radfahrer schieben müssen. Daran halten sich aber nur die wenigsten, was regelmäßig zu Konflikten führt. Viele Betroffene und zahlreiche Politiker setzen daher ihre Hoffnungen in die bereits beschlossene neue Radspur auf der Elbchaussee.
Das Problem: Der Bau verzögert sich aufgrund nötiger Tiefbauarbeiten durch Hamburg Wasser. Eine Transportleitung zwischen Schenefelder Landstraße und Palmaille muss saniert werden. Damit es nicht zu Versorgungsengpässen kommt, müssen zuvor erst Wasserleitungen für den A-7-Deckel umgelegt werden. Vor 2020 rechnet die Verkehrsbehörde nicht mit einem Baustart für die Radspur auf der Elbchaussee.
Frühzeitige Beteiligung
Trotzdem sehen die Christdemokraten jetzt Handlungsbedarf. „Aufgrund der Länge und des bisherigen Charakters der Elbchaussee wird eine Neuordnung der Verkehrsströme erwartbar kompliziert werden“, so Schmuckall. Um eine einvernehmliche und damit zeitsparende Lösung für alle Verkehrsteilnehmer sowie betroffenen Anwohner hinzubekommen und einen erneuten Widerstand zu vermeiden, will die CDU vorbeugen und frühzeitig den Beteiligungsprozess beginnen. „Ohne eine umfassende Beteiligung wird eine derart umfangreiche Neuplanung der Elbchaussee nicht erfolgreich sein“, so Schmuckall.