Hamburg. Bezirk sammelt neue Vorschläge für den umstrittenen Weg an der Strandperle. Auch ein Ende des Radelverbots auf dem Gehweg ist möglich.
Neue Runde beim umstrittenen Fahrradweg am Övelgönner Elbstrand. Der Bezirk Altona will jetzt alle denkbaren Varianten für eine neue Fahrradstrecke vor Ort noch einmal auf den Prüfstand stellen. Noch im laufenden Halbjahr sollen die Ergebnisse im bezirklichen Verkehrsausschuss vorgestellt werden, danach ist auch eine öffentliche Anhörung geplant. Die Initiative geht auf einen Antrag von SPD und Grünen („Den Kopf nicht in den Sand stecken – neu nachdenken beim Radverkehr entlang der Elbe“) zurück, der am vergangenen Donnerstag in der Bezirksversammlung beschlossen wurde.
Konkret sind vier Radweg-Varianten denkbar: Da wäre zunächst die jetzt heftig diskutierte sogenannte „Mitteltrasse“, die südlich der Strandperle verlaufen würde – oder alternativ auf einer Brücke über die Strandperle hinweg (wir berichteten). Außerdem möglich wären eine Trasse weiter nördlich, eine „Strandtrasse“ unmittelbar an der Uferböschung sowie ein Fahrradweg oben an der Elbchaussee. Bei allen vier soll jetzt noch einmal geprüft werden, wie realistisch eine Umsetzung überhaupt ist – und zwar mit Blick unter anderem auf die Kosten, die technischen Voraussetzungen und potenzielle Unfallgefahren.
Dem Vernehmen nach sind alle Varianten mit Schwierigkeiten behaftet. So müsste geklärt werden, inwieweit eine Trasse am Wasser bei Eisgang beschädigt werden könnte, während eine nördliche Trasse die Gärten der Anwohner zu stark schneiden würde, was schon in der Vergangenheit auf Widerstand gestoßen ist. An der Elbchaussee wiederum wurden bereits Engpässe ausgemacht, zum Beispiel östlich von Teufelsbrück. Und in Sachen „Mitteltrasse“ kommen sich Radfahrer und Strandbesucher schon jetzt in die Quere.
Aufgrund dieser bereits jetzt erkennbaren Schwierigkeiten wird auch die Variante „Alles so lassen, wie es ist“ durchgespielt. Außerdem gibt es Überlegungen, das seit Jahren auf dem Övelgönner Fußweg bestehende „Schiebe-Gebot“ zu lockern, beispielsweise unter der Woche. Für diese Variante spräche, dass der Fußweg vor allem wochentags an den Vormittagen nur relativ wenig genutzt wird.
Teil des jetzt beschlossenen Antrags ist außerdem die Einrichtung einer Ansprechstelle oder eines elektronischen Postfachs. Dort sollen Interessierte bis zum 30. April eigene Vorschläge und Konzepte „im Sinne eines Ideenwettbewerbs“ einreichen können. Nähere Angaben folgen.