Saarbrücken/Hamburg. Im Zivilprozess um Schweigers Facebook-Post konnte am Freitag kein Ergebnis erzielt werden. Für eine Einigung bleiben noch sechs Tage.

Der Streit um eine Facebook-Nachricht von Schauspieler Til Schweiger (53, „Honig im Kopf“) geht in die nächste Runde. In einem Zivilprozess am Landgericht Saarbrücken konnten sich heute beide Seiten nicht auf eine gültige Einigung verständigen. Gespräche dazu seien aber in den nächsten Tagen zwischen den Anwälten geplant.

Der "Schnuffi-Post"

Die Klägerin, eine 58-jährige Saarländerin, hatte Schweiger nach der Bundestagswahl gefragt, ob er nun Deutschland verlassen werde, wie es vor der Wahl für einen Einzug der AfD in den Bundestag angekündigt habe. Zudem schob sie den Satz hinterher: „Ihr Demokratieverständnis und Ihr Wortschatz widern mich an.“ Der Schauspieler antwortete ihr darauf „hey schnuffi...! date!? nur wir beide!?“

Noch sechs Tage zur Einigung

„Unser Ziel bleibt, dass der Facebook-Eintrag gelöscht wird“, sagte der Anwalt der Klägerin, Arnold Heim. Dieser zeigt eine private Nachricht der 58-Jährigen, die Schweiger samt Antwort auf seiner Facebookseite veröffentlicht hat. Die Frau sieht ihr Persönlichkeitsrecht verletzt und klagt auf Unterlassung. Kommt keine Einigung zustande, wird das Gericht am 23. November eine Entscheidung fällen.

Grundsätzlich sei so etwas eine Persönlichkeitsrechtsverletzung, sagte der Vorsitzende Richter Martin Jung. Hier sei es aber so, dass die Frau aus Sulzbach Schweiger „auch erheblich angegangen“ sei. Das Gericht hatte das persönlichen Erscheinen von Schweiger angeordnet. Dieser hatte aber seine Anwältin Stephanie Vendt aus Hamburg geschickt. Das sei in Ordnung, ein Ordnungsgeld gegen Schweiger werde nicht verhängt, sagte Richter Jung.

Schweiger macht weiter

Schweigers umstrittener Post vom 28. September hat mittlerweile auf seiner Facebook-Seite rund 5.000 Reaktionen, knapp 2800 Likes, hervorgerufen. Darunter finden sich viele kritische Kommentare wie " Private Nachrichten zu veröffentlichen, ist eine Straftat. Das gilt auch für Prominente" oder "Respektlos und unverschämt ist es in meinen Augen und somit kein Deut besser, als die Nachricht der Dame!".

Am 5. November veröffentlichte Schweiger zwei weitere Privatnachrichten, die auf seine Auswanderung anspielen. Bei einem der Posts wählte Schweiger den Ausschnitt jedoch so, dass der Name des Absenders nicht zu sehen ist. Bei der zweiten auf Facebook veröffentlichten Konversation fragt Schweiger bei der Absenderin nach "darf ich den posten?".