Hamburg. Lämpchen sollen anzeigen, in welchem Waggon noch Plätze frei sind. Die Station für den Live-Test wurde nicht zufällig ausgewählt.

Die Hamburger Hochbahn startet von Montag an (7.30 Uhr) einen Live-Test zur so genannten Platzampel. Zwei Wochen lang werden dazu an der Haltestelle „Wandsbek Markt“ LED-Leuchtbänder an der Decke des Bahnsteigs über rote, gelbe und grüne Lämpchen anzeigen, welche Waggons voll, beziehungsweise noch leer sind.

Je nachdem, wie dieser Service von den Kunden angenommen wird, werde die Hochbahn entscheiden, ob der Test ausgeweitet wird, teilte Sprecherin Constanze Dinse mit. Bei dem Test im Berufsverkehr werden noch Azubis melden, wie voll die Waggons sind. Später könne diese Auskunft über das Gewicht der Waggons oder Sensoren an den Türen erfolgen.

Hochbahn will Fahrgäste direkt vor Ort befragen

Die Station wurde nicht zufällig ausgewählt. „Hier steigen werktags rund 58.000 Fahrgäste zu, aus oder um“, sagte Hochbahn-Sprecherin Constanze Dinse vor einigen Wochen dem Abendblatt. Zum anderen sei die Haltestelle aber auch sehr übersichtlich. Das ist für den Testlauf wichtig, da die Hochbahn vor Ort Umfragen zur Platz-Ampel durchführen wird. „Die Hochbahn möchte Erkenntnisse über das Nutzungsverhalten gewinnen und direktes Feedback der Kunden einholen.“

Video zur Platz-Ampel

„Verläuft der Test zur Sitzplatz-Ampel mit positivem Ergebnis, wird im nächsten Schritt die konkrete technische Umsetzung für relevante Haltestellen überprüft“, so Dinse weiter. Anders gesagt: Spricht sich die große Mehrheit der Befragten für das Projekt Platz-Ampel aus und nutzt die Mehrheit der Fahrgäste die Platz-Ampel während des Testlaufs, wird das Projekt auf andere Stationen ausgedehnt. Als nächstes könnten dann hochfrequentierte Haltestellen wie Berliner Tor, Hauptbahnhof oder Schlump mit der Sitzplatz-Ampel ausgestattet werden.

Bei einer Twitter-Umfrage unter Kunden im Februar dieses Jahres hatten 63 Prozent der Befragten angegeben, dass sie eine Platz-Ampel gut finden würden. 22 Prozent gaben an „Brauche ich nicht“. Neun Prozent der Fahrgäste wählten die Antwort „Ist mir zu umständlich“ und sechs Prozent ist das Projekt „egal“.