Hamburg. Sevilla und Nantes werden erstmals mit dem Airport in Fuhlsbüttel verbunden. Das Reiseziel Ägypten erlebt ein Comeback.
Die Schlagzeilen aus Ägypten schreckten im Juli auf: Zwei deutsche Frauen wurden im Badeort Hurghada von einem Attentäter mit einem Messer getötet. Doch trotz der immer noch unsicheren Lage erfreut sich der nordafrikanische Staat bei Touristen steigender Beliebtheit. „Das Comeback hat im Dezember 2016 angefangen“, sagte ein Sprecher des Deutschen Reiseverbands dem Abendblatt. Nach einem Einbruch im vergangenen Jahr auf 670.000 Bundesbürger wird für 2017 mit einer Verdoppelung der Touristenzahl gerechnet. Das Land werde nach einer Berg-und-Tal-Fahrt in den vergangenen Jahren nun wieder richtig gut gebucht, sagte der Sprecher.
Airlines weiten Angebot deutlich aus
Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Winterflugplan 2017/18 des Hamburger Flughafens wider, der gestern veröffentlicht wurde und mit der Zeitumstellung am Sonntag in Kraft tritt. Ägypten stehe bei Fluglinien und Reisenden „hoch im Kurs“, so der Airport. Mehrere Airlines weiten ihr Angebot im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich aus. So nimmt Small Planet für den Reiseveranstalter FTI im Charter gleich drei Ziele auf. Vom kommenden Mittwoch an fliegt die Airline einmal wöchentlich nach Hurghada und Marsa Alam. Am 4. November kommt Sharm el Sheikh mit einer Verbindung pro Woche hinzu. Germania fliegt freitags auf die Sinai-Halbinsel. Die Lufthansa-Billigtochter Eurowings startet bereits diesen Sonntag im Vollcharter für FTI nach Hurghada, Germania setzt ihre einmal wöchentliche Verbindung in den Badeort am Roten Meer aus dem Sommerflugplan fort.
Ryanair streicht fünf geplante Ziele
Mit zwei Städten wird die Hansestadt erstmals verbunden werden. Die Air-France-Tochter Hop! – die erstmals in Fuhlsbüttel aufsetzt – fliegt von Sonntag an dreimal wöchentlich nach Nantes in Westfrankreich. Und Ryanair wird ebenfalls ab Sonntag zweimal wöchentlich in Richtung des spanischen Touristenzentrums Sevilla abheben. Zudem nimmt der Billigflieger die Strecke Hamburg–Marrakesch (zweimal wöchentlich) neu ins Angebot. Die Iren werden aber weniger am Airport präsent sein als ursprünglich geplant. Weil sie die Urlaubsplanung ihrer Piloten und Stewardessen nicht im Griff hatten, strichen sie vor Kurzem 34 Routen in Europa – fünf davon mit Hamburg-Bezug. Die Destinationen Edinburgh, Oslo, Venedig, Kattowitz und Saloniki fielen heraus. Für Passagiere fallen letztlich aber nur zwei Ziele weg: Lediglich die griechische Hafenstadt und der polnische Wirtschaftsstandort im Süden des Landes werden von keiner anderen Airline im Winter angeflogen.
„Weltweit ist Hamburg sehr gut vernetzt“
„Weltweit ist Hamburg Airport sehr gut vernetzt“, sagt Jörgen Kearsley, Leiter Aviation Marketing am Flughafen. „Rund 60 Airlines steuern 130 Ziele an.“ Mit dem nun zu Ende gehenden Sommerflugplan erhöhte das Unternehmen die Zahl der angegebenen Direktziele um zehn. Damit bleibe das Angebot auf Rekordniveau, hieß es. Mit einmal Umsteigen gelange man zu mehr als 1000 Destinationen weltweit. Die Passagiere hätten im Winter verschiedene Ansprüche an ihren Lieblingsurlaub. Die einen möchten dem Winter entfliehen und starten gen Sonne, die anderen suchten Schnee und Skipisten, sagte Kearsley: „Im kommenden Winterflugplan ist für jeden dieser Wünsche etwas dabei.“
Nach Innsbruck können Wintersportfans ab Anfang Dezember nach derzeitigem Stand sowohl mit Eurowings (zweimal wöchentlich) als auch mit Niki (dreimal wöchentlich) fliegen. Allerdings will die Lufthansa-Billigtochter den Ferienflieger übernehmen und die Marke vom Markt nehmen. Daher ist es unklar, ob wirklich beide Linien in die Tiroler Hauptstadt fliegen.
Sommer 2018 kommt neue Destination hinzu
Nach kurzer Pause zurück im Flugplan sind die Kapverden. TUIfly wird vom 3. November an einmal wöchentlich in Richtung der Atlantikinsel abheben und in einer Dreiecksroute in Boa Vista und Sal landen. Für Eurowings neu ist eine wöchentliche Verbindung auf die Kanareninsel La Palma, die bisher von Condor und Germania angeflogen wird. Zudem kommt es zu Frequenzerhöhungen: Nach Dublin fliegt Aer Lingus zehnmal pro Woche statt bisher vier- bis fünfmal. Ryanair verbindet seine Heimatstadt täglich statt viermal pro Woche mit Hamburg. Spanienfans können mit den Iren vier- statt dreimal nach Malaga fliegen. Madrid wird von Iberia vom Dezember an täglich statt viermal pro Woche angeflogen.
Auch für den Sommer 2018 gibt es schon ein neues Ziel: Eurowings landet auf der britischen Kanalinsel Jersey. Und nach gut drei Jahren Pause kehrt Bergen zurück. SAS will von Juni bis August dreimal pro Woche in die norwegische Küstenstadt fliegen.