Hamburg . Urteil im Prozess wegen Körperverletzung gegen den Profiboxer Ismail Özen gefällt. Eine hohe Geldstrafe erwartet ihn trotzdem.

Der Prozess gegen den Hamburger Profiboxer Ismail Özen hat einen überraschendes Ende genommen – das räumte sogar der Richter ein, der am Donnerstag im Amtsgericht Altona das Urteil verkündete. Der 37-Jährige, der wegen Körperverletzung angeklagt worden war, wurde freigesprochen. Die Aktenlage sei am Anfang eine andere gewesen, sagte der Richter.

Die Staatsanwaltschaft hatte Özen vorgeworfen, einen Mann im Juli 2016 ins Gesicht geschlagen zu haben. Das 23 Jahre alte Opfer erlitt schwere Frakturen und musste operiert werden. Özen, der mit Janina Otto – Tochter des Unternehmers Michael Otto – verheiratet ist, hatte den Faustschlag an einem vorherigen Prozesstag gestanden.

Özen muss für Spritztour 4500 Euro Strafe zahlen

Der Richter begründete den Freispruch am Donnerstag damit, dass Özen habe glaubhaft versichern können, dass er sich damals in einer Notwehrsituation befunden habe. Der Angeklagte sei von einem Hinterhalt ausgegangen. Somit habe es sich um einen Abwehrschlag gehandelt. Zudem seien die Aussagen von Özen und dem Opfer deckungsgleich gewesen.

Völlig ungeschoren kommt der Otto-Schwiegersohn jedoch nicht davon: Özen muss eine Geldstrafe in Höhe von 4500 Euro zahlen, weil er sich ohne gültige Fahrerlaubnis hinter das Steuer eines Porsche gesetzt hatte. Während dieser Zeit galt jedoch ein einmonatiges Fahrverbot für ihn.