Hamburg. Die Traditionsmesse in den Messehallen wird nach 56 Jahren aufgegeben. Noch einmal zeigen rund 500 Aussteller Yachten und Boote.

Die Vorbereitungen für die letzte Ausgabe der Messe Hanseboot in Hamburg laufen auf Hochtouren. Am heutigen Donnerstag werden zwei besonders eindrucksvolle Boote mit Kränen bewegt: Die größte Motorjacht der Ausstellung mit über 15 Metern Länge, der Expresskreuzer Targa 46 CFC-AD (370 PS), soll zu ihrem Stellplatz gebracht werden. Und auch das einzige Hausboot (Nomadream 1200 F Waterhome) soll seinen Platz einnehmen.

Doch das werden nicht die einzigen Höhepunkte der Ausstellung vom 28. Oktober bis 5. November sein. Rund 520 Aussteller wollen die Welt des Wassersports präsentieren, wie die Hamburg Messe ankündigte. Angesichts des besiegelten Endes der seit 1961 veranstalteten Messe kündigte ihr Projektleiter Heiko Zimmermann an: „Grund genug für uns, auf der letzten Hanseboot noch einmal alles zu geben und diese faszinierende Branche mit all ihren Facetten zu präsentieren.“

In einer Halle soll ein kleiner Hafen aufgebaut werden

Entlang eines Steges soll sich in Halle B6 besonderer Hafenflair entwickeln, weil hier Motor- oder Segelboote festmachen. Da darf im Hafen-Café mit maritimer Lounge gestaunt und gefachsimpelt werden. Der Segelcampus wird als „idealer Ort für Einsteiger“ angepriesen - den Umgang mit Schot und Pinne an der Jolle gibt es inklusive.

Wer den direkten Wasserkontakt sucht, kann sich in der Funsport Halle (B1.EG) im Wasserbecken beim Wakeboarden, Stand-Up-Paddling oder Seabob-Fahren ausprobieren. Wer jedoch über das Wasser gehen möchte, muss sich schon auf einer Slackline (Band) beweisen. Auch die Neuheit Kitefoilen - Kitesurfen bei Leichtwind - soll nicht fehlen.

Auch Reparatur und Refit sind Themen der Messe

Für ältere oder beschädigte Boote finden Besucher in den „Boatfit“-Hallen Hilfe. Experten erläutern in Vorträgen und Workshops handwerkliche Tipps. Zubehör und Ausrüstungen runden das Angebot ab.

Erst Ende September hatte Messechef Bernd Aufderheide überraschend das Aus der Traditionsmesse angekündigt. Er begründete die Entscheidung mit rückläufigen Aussteller- und Besucherzahlen und dadurch entstehenden Verlusten für die städtische Messegesellschaft. Waren zu Spitzenzeiten 2007 und 2008 noch jeweils rund 800 Aussteller und rund 105 000 Besucher dabei, ließen sich 2016 ließen nur noch 500 Aussteller und 60.000 Besucher locken. „Mit Wehmut, aber auch mit Blick nach Vorne“ werde die Hanseboot eingestellt, ergänzte Projektleiter Zimmermann. Ein neues Format im Hamburger Hafen - direkt auf der Elbe - wird von 2019 an geplant.