Hamburg . Die Stadt unterstützt die Einstellung des zusätzlichen Personals mit 1,3 Millionen Euro pro Jahr. Der konkrete Nutzen ist fraglich.

Die S-Bahn und die Hochbahn stellen insgesamt 50 neue Mitarbeiter für Sicherheit und Service ein, die im Hamburger Nahverkehr eingesetzt werden. Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) unterstützt diese Aufstockung des Personals mit 1,3 Millionen Euro pro Jahr, den Rest bezahlen die Verkehrsunternehmen.

Damit steigt die Zahl des Sicherheitspersonals um 30 Mitarbeiter auf 330 bei der Hochbahn und 20 Mitarbeiter auf 290 bei der S-Bahn: „Ich rechne mit steigenden Fahrgastzahlen. Hierfür brauchen wir weitere Profis, die den Passagieren zur Seite stehen und Fahrgastströme klug und umsichtig lenken“, sagte Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) dem Abendblatt.

777 Millionen Fahrgäste im Jahr 2017 erwartet

In den vergangenen Jahren haben sich die Fahrgastzahlen von 696,7 Millionen in 2011 auf 770,5 Millionen in 2016 erhöht. In diesem Jahr wird eine weitere Steigerung auf 777 Millionen Fahrgäste erwartet.

Seit 2011 gibt es die sogenannte Sicherheitspartnerschaft innerhalb des ÖPNV. Damals wurden 100 neue Mitarbeiter – 60 bei der Hochbahn und 40 bei der S-Bahn – eingestellt. Vier Millionen Euro pro Jahr stellt die Stadt dafür zur Verfügung. Die Mitarbeiter der Hochbahn-Wache und der DB-Sicherheit der S-Bahn gehen gemeinsam auf Streife und stehen als Ansprechpartner für die Fahrgäste zur Verfügung. Im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft ist auch das Alkoholkonsumverbot in Bussen und Bahnen eingeführt und die Videoüberwachung weiter optimiert worden.

Sicherheitsempfinden hat sich verbessert

Die Einsatzleitzentralen der Polizei Hamburg, der Bundespolizei, der DB-Sicherheit und der Hochbahn-Wache kooperieren heute noch besser. Seither hat sich das Sicherheitsempfinden vieler Fahrgäste verbessert, sagte Senator Horch und kündigte an: „Die Sicherheitspartnerschaft ist eine Erfolgsstory. Sie hat sich bewährt, und darauf werden wir jetzt aufbauen.“

Allerdings liegen dieser „Erfolgsstory“ offensichtlich keine Zahlen zugrunde. Ein Sprecher der Innenbehörde verweist auf eine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion. In dieser wird konkret nach der Entwicklung der Straftaten seit 2011 gefragt. Die Antwort: „Haltestellen, Bahnhöfe und Fahrzeuge des öffentlichen Personennahverkehrs wurden im erfragten Zeitraum nicht gesondert erfasst.“

Kritik gab es dafür von Daniel Thering, dem verkehrspolitischen Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion: "Offensichtlich hat der Senat all seine Energie in den letzten Jahren darauf verwendet, die Zahlen zur Entwicklung von Straftaten in Bussen, Bahnen und auf den Bahnsteigen unter Verschluss zu halten. Vor diesem Hintergrund von einer Erfolgsgeschichte zu sprechen, ist ein Witz."