Hamburg . Meteorologen erwarten in der Hansestadt eine Sturmflut und schwere Sturmböen. Fahrgäste sollten sich auf Verzögerungen einstellen.
Von einem goldenen Oktober kann bisher nicht die Rede sein. Und auch in den kommenden Tagen zeigt sich der Herbst von seiner garstigen Seite. Rund drei Wochen, nachdem Tief "Sebastian" über Norddeutschland gewütet hat, rauscht schon wieder das nächste Sturmtief auf den Norden zu, das am Donnerstag auch kräftig über Hamburg hinwegfegen wird.
„Im Laufe des Mittwochs wird zunächst der Regen einsetzen“, sagte Peter Schwarz vom Hamburger Institut für Wetter und Klimakommunikation. Vor allem in der Nacht wird es ordentlich prasseln. „Es sind durchaus 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter möglich“, so der Wetterexperte.
Sturmböen mit 100 km/h in Hamburg
Zwar lässt der Regen voraussichtlich am späten Donnerstagvormittag nach – aber dafür zieht dann der Wind in Hamburg kräftig an. „Momentan erwarten wir schwere Sturmböen mit 100 km/h oder sogar noch ein wenig mehr“, sagt Schwarz. Zudem werde der Fischmarkt mit großer Wahrscheinlichkeit mal wieder unter Wasser stehen. „An den Küsten muss sogar mit Orkanböen gerechnet werden“, sagt der Meteorologe. Dort könnte der Wind Geschwindigkeiten von 120 bis 130 km/h erreichen.
Auch der Deutsche Wetterdienst warnt vor Sturmtief "Xavier" und hat am Mittwochabend eine entsprechende Unwetterwarnung für nahezu den gesamten Norden und Osten Deutschlands herausgegeben. Sie gilt ab 8 Uhr am Donnerstag bis in den späten Nachmittag hinein.
Das Verkehrsunternehmen Metronom warnte seine Fahrgäste am Mittwoch ebenfalls vor möglichen Beeinträchtigungen im Bahnverkehr. "Die Erfahrung hat gezeigt, dass es bei Eintreten einer solchen Wetterlage immer wieder zu Schäden an den Gleisanlagen und Oberleitungen kommen kann - insbesondere durch umstürzende Bäume", so das Unternehmen. Die Strecken in Richtung Lüneburg/Uelzen, Buchholz/Rotenburg und Stade/Cuxhaven seien dabei meist besonders betroffen. Fahrgäste werden daher gebeten, sich am Donnerstag auf mögliche Verzögerungen einzustellen.
Wie lange der Sturm genau über dem Norden fegt, ist schwer vorauszusagen. Wetterexperten gehen momentan davon aus, dass der Wind am späten Donnerstagnachmittag nachlassen wird. Freundlicher wird das Wetter jedoch nicht. „Es bleibt windig und wechselhaft“, sagt Peter Schwarz. „Auch Graupelschauer, Blitz und Donner sind drin.“ Das Wochenende klingt ebensowenig vielversprechend. Schwarz: „Es wird noch kühler und das nächste Regentief steuert auf Hamburg zu.“ Der goldene Oktober lässt also noch auf sich warten.