Hamburg. In einer Studie belegt die Hansestadt Platz 9. Untersucht wurden Spritpreise, Aggressionen und die Staugefahr.

Schlechter als Düsseldorf, aber besser als Bremen und Berlin: Für Autofahrer ist Hamburg ein vergleichsweise mittelmäßiges Pflaster – weder autofreundlich, noch autofeindlich. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie, in der die Hansestadt im bundesweiten Verkehrsklimavergleich für Autofahrer auf Platz 9 landet.

In 20 deutschen und 100 internationalen Städten wurden unter anderem das Verkehrsaufkommen, die Spritpreise, die Parkgebühren und die Aggressivität auf der Straße untersucht. Deutscher Sieger bei der Untersuchung, die das Portal kfzteile24.de in Auftrag gegeben hat, ist demnach Düsseldorf vor Dortmund und München. Am schlechtesten sind die Bedingungen für Autofahrer laut Studie in Darmstadt, Bremen und Nürnberg – international in Kalkutta.

ADAC zweifelt an der Methodik

In Hamburg kosten laut Studienautoren vor allem das hohe Verkehrsaufkommen und die niedrige Durchschnittsgeschwindigkeit eine bessere Platzierung. Demnach weise die Stadt nach Köln die höchste Staugefahr auf, nur in Bremen komme man mit noch geringerer Durchschnittsgeschwindigkeit (20 km/h) vom Flughafen ins Zen­trum. Zudem gehe es nur in Hannover noch rauer auf den Straßen zu als in Hamburg – die Aggressionswerte von jeweils 1000 befragten Autofahrern waren an der Elbe am zweithöchsten.

Pluspunkte für Hamburger Autobesitzer sind der Untersuchung zufolge die günstigen Spritkosten, die am Stichtag mit 1,27 (Benzin) und 1,06 (Diesel) Bestwert in Deutschland bedeuteten (nur in Essen war es ähnlich günstig). Auch die Langlebigkeit der Autos sei in Hamburg deutschlandweit am höchsten, der Druck, das Auto zu benutzen, dank gutem Nahverkehrsangebot gering.

Aggressives Klima

Im Ergebnis für die Hansestadt gibt Christian Hieff, Sprecher des ADAC Hansa, der Studie recht. „Hamburg ist für Autofahrer eher Mittelmaß.“ Die Methodik werfe allerdings Fragen auf. Die Durchschnittsgeschwindigkeit vom Flughafen ins Zentrum sei kein geeignetes Kriterium. Münchner, die laut Studie mit 44 km/h zum Flughafen gelangen, würden sich laut Hieff freuen, wenn sie einen zentrumsnahen Airport hätten. „Stattdessen sind sie eine Stunde unterwegs.“

Richtig seien laut ADAC-Einschätzung indes die im Bundesvergleich günstigen Spritpreise sowie die Tatsache, dass das Klima auf Hamburgs Straßen aggressiv sei. Ein weiterer Vorteil, so Hieff, sei der Zustand der Straßen. „Keine andere deutsche Großstadt investiert so viel in den Erhalt.“ Negativ für Autofahrer sind laut ADAC die hohen Parkgebühren (laut Studie 1,50 Euro pro Stunde) sowie die miserable Luftqualität. „Dieses enorme Luftbelastung teilt Hamburg allerdings mit vielen Städten in Deutschland“, sagt Hieff.