Autofahren macht doof, das ist jetzt wissenschaftlich erwiesen. Dem Verdacht, dass die ewige Herumkurverei nicht allzu gut für das Gehirn sein kann, konnte man sich ja noch nie so ganz entziehen – ein kurzer Blick auf die Leidensgenossen im Stau reicht, um festzustellen, dass da niemand Gleichungen im Kopf löst oder an seinem Debütroman feilt. Stattdessen leere Blicke, die sich vor den Fernseher wünschen.
Doch halt! Die Wissenschaftler der Uni Leicester, die anhand einer Langzeitstudie über fünf Jahre hinweg mit 500.000 Probanden festgestellt haben, dass tägliche Autofahrten von mehr als zwei Stunden sich negativ bei den IQ-Punkten niederschlagen, warnen auch vor dem Fernseher. Der Blick auf die Mattscheibe mache genauso blöd wie der durch die Frontscheibe. Stattdessen empfehlen die Forscher lange Spaziergänge. Das sei mit der fortgesetzten Fähigkeit, ganze Sätze zu bilden und sich auch ansonsten intellektuell angemessen zu verhalten deutlich kompatibler.
Das mag alles stimmen, dummerweise klingt es nicht so sehr nach Wissenschaft, sondern vielmehr nach guten Ratschlägen von Elternseite. Und wir wissen ja alle, wie viel wir damals auf „Iss nicht so viel, sonst wird dir schlecht“ und „Geh ins Bett, sonst bist du morgen früh müde“ gegeben haben.
Nimmt man den bereits passierten automobilen IQ-Verlust und das Phänomen dazu, dass viele Männer mit dem Anlassen des Autos zu kleinen Jungs mutieren – dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Warnung der Wissenschaftler vor der schleichenden Verdummung bei mindestens der Hälfte der Weltbevölkerung ungehört verpufft.