Hamburg . Sonntag ist Bundestagswahl. Wie viele Hamburger zur Wahlurne gehen werden, ist auch von den Witterungsbedingungen abhängig.
Wenn die vorherrschende Farbe am Wochenend-Himmel grau ist, hat das auf die Laune vieler Hamburger keinen guten Einfluss. Im Gegenteil. Die Wetterlage führt nicht selten zu einem Stimmungstief. Klar, wer wünscht sich schon Wolken und Regen an einem Sonntag? Aber an diesem Sonntag sollte Hamburg froh sein, wenn sich die Sonne möglichst wenig zeigt.
„Je wolkiger und kühler es ist, je mehr Wähler treibt es zur Urne“, sagt Kent Heinemann vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation. Scheint hingegen die Sonne, zieht es die Menschen eher ins Garten- als ins Wahllokal. Schon vor gut vier Jahren sei durch eine Analyse des Hamburger Instituts für Wetter- und Klimakommunikation bestätigt worden, dass das Wetter Einfluss auf die Wahlbeteiligung habe, sagt der Meteorologe. „Ausgewertet wurden dazu alle Bundestagswahlen von 1949 bis 2009 und das dazugehörige Wetter am Wahltag in den größten Städten aller Bundesländer.
Bei Frühwählern könnte Beteiligung höher als sonst ausfallen
Für diesen Sonntag sei das Wetter schwer vorherzusagen, schickt Heinemann gleich vorweg. „Aber momentan sieht es nach einer wolkigen Angelegenheit aus", sagt der Wetterexperte. Vormittags könnten auch ein paar Tropfen fallen. Zum Nachmittag hingegen wird es voraussichtlich freundlicher mit Temperaturen bis zu 20 Grad. „Bei den Frühwählern könnte die Beteiligung somit höher als sonst ausfallen“, sagt Heinemann. Bei den Nachmittagswählern seien hingegen Planänderungen zu erwarten. „Wenn die Sonne scheint, wollen einige doch lieber dem Wetter frönen."
Wetter kann nicht bei allen Fragen weiterhelfen
Dass noch nicht endgültig klar ist, wie wolkig oder sonnig es am Sonntag wird, liegt zum einen am Hoch über Weißrussland, das derzeit Richtung Skandinavien wandert. „Es gibt eine östliche Strömung", sagt Kent Heinemann. Zum anderen gibt es über Rumänien, Tschechien und Bulgarien eine Tiefdruckzone, die Richtung Westen zieht und über Deutschland hängen bleiben wird. „Gleichzeitig erwarten wir von Westen ein Hochdruckgebiet.“
Welche Parteien bei der Bundestagswahl 2017 die Nase vorn haben werden, bleibt übrigens abzuwarten. Da kann das Wetter auch nicht weiterhelfen.