Hamburg. Twitter-Nutzer machte Polizei und die CDU über das soziale Netzwerk auf die Schmierereien aufmerksam. Verfassungsschutz prüft Fälle.
In der Nacht zu Mittwoch haben Unbekannte im Stadtgebiet östlich der Alster an unterschiedlichen Orten Wahlplakate mit Hakenkreuzen in grüner Farbe beschmiert. Zudem wurden mehrere kleinere Wahlplakate zerstört. Die Hakenkreuze fielen zunächst einem Twitter-Nutzer auf, der die Polizei und die CDU über das soziale Netzwerk auf die Schmierereien aufmerksam machte.
Im Laufe des Mittwochvormittags wurden weitere Fälle bekannt, betroffen sind Plakate von CDU, SPD, Grünen, der Linkspartei und der FDP. In der Straße An der Alster in Richtung Schwanenwik wurden auf dem Mittelstreifen insgesamt neun große Wahlplakate mit dem Nazisymbol verunstaltet, vier am Anckelmannsplatz in Hammerbrook und acht weitere Plakate in der Hamburger Straße in Barmbek-Süd – immer in grüner Farbe.
Mutwillige Zerstörung bekannt
Wie die Polizei mitteilte, kenne man das generelle Problem der mutwilligen Zerstörung von Wahlplakaten. Besonders jetzt, so kurz vor der Bundestagswahl, erhöhe sich die Zahl beschädigter oder zerstörter Plakate deutlich. Mögliche Gründe für die Zerstörungswut gibt es viele, häufig seien aber andere politische Ansichten das Motiv.
SPD-Sprecher Lars Balcke erklärte auf Abendblatt-Nachfrage, dass die genaue Zahl der beschmierten Plakate noch nicht fest stünde. Er sagt: „Wir haben Anzeige gegen Unbekannt gestellt und sind dabei, die betroffenen Plakate zu entfernen oder wenigstens die Schmierereien zu übermalen.“ So sei es bei Großflächenplakaten, wie sie etwa auf den Mittelstreifen von stark befahrenen Straßen aufgestellt wurden, möglich, sie zu überstreichen.
Verfassungsschutz prüft die aktuellen Fälle
Ein Polizeisprecher sagte, die aktuellen und örtlich verteilten Fälle würden daraufhin deuten, dass die unbekannten Verunstalter regelrecht „durch die Stadt gezogen“ und dabei die Plakate beschmiert hätten. Auch der Hamburger Verfassungsschutz beschäftigt sich mit den grünen Hakenkreuz-Schmierereien und prüft die aktuellen Fälle.