Hamburg. Tochter Tessa Aust und Schwiegersohn Hannes Vater übernehmen nun an der Seite von Corny Littmann die Verantwortung.

Er steckt voller Ideen, er sprüht vor Energie, sein Rat ist in vielen Gremien gefragt. Mit seinen 74 Jahren ist Norbert Aust immer noch einer der entscheidenden Macher der Hamburger Kultur-Szene. Doch einen seiner Posten gibt er jetzt auf: Nach 26 Jahren als geschäftsführender Gesellschafter der Schmidt-Theater überträgt er die Aufgabe an seine älteste Tochter Tessa (32) und an Hannes Vater (31), den Mann seiner zweitältesten Tochter Mirna. „Corny und ich haben uns gefragt, was mit unserem Unternehmen in Zukunft passieren wird. Verkaufen wir oder holen wir jemand rein? Neue Managements krempeln Betriebe meistens radikal um, das wollte ich meinen Kollegen nicht antun, die mit mir von Anfang an im Schmidt und im Schmidts Tivoli zusammengearbeitet haben“, sagt Aust, der allerdings Gesellschafter bleibt. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit jungen Menschen und danke Norbert für das jahrzehntelange Teamwork“, sagt Corny Littmann zu dieser gemeinsamen Entscheidung.

Hannes Vater arbeitet schon seit einigen Jahren im Schmidt, und auch Tessa Aust kennt den Betrieb von klein auf. „Schmidt und Schmidts Tivoli gehörten zu unserem Leben dazu. Wir haben jede Hausproduktion gesehen, ich habe mit meine Geschwistern zu Hause die Songs aus vielen Stücken gesungen und gejobbt habe ich hier auch schon.“ Das liegt einige Jahre zurück, damals war Tessa Aust noch Studentin der Sozialökonomie und verdiente sich in der Gastronomie der Schmidt-Bühnen etwas dazu. Tessa Aust kehrt aus München nach Hamburg zurück. In der bayrischen Metropole hat sie bei Apple im Bildungsbereich gearbeitet.

Die Häuser sollen in der bisherigen Kontinuität weitergeführt werden

Hannes Vater kennt die Verhältnisse in den drei Kiez-Theatern sehr genau. Auch er hat Wirtschaftswissenschaften studiert, arbeitete als Werkstudent bereits im Schmidt und Schmidts Tivoli und gehört seit fünf Jahren zum Team um Aust und Littmann. „Die Häuser sind gut aufgestellt, wir müssen hier nichts umkrempeln“, sagt er. „Aber Corny und Norbert möchten, dass wir mit frischem Blick auf die Dinge sehen“, ergänzt Tessa Aust. „Zusammen mit Corny werden wir die Häuser in der bisherigen Kontinuität weiterführen. Wir wollen das hohe Maß an Kreativität halten, neue Stücke entwickeln und das Publikum auch weiter überraschen“, sagt Vater.

Zur Schmidts Tivoli GmbH gehören das Schmidts Tivoli, das Schmidt Theater, zwei Theater-Bars, zwei Restaurants und der Nachtclub Angie’s. Die jüngste Bühne feierte 2015 Eröffnung: das Schmidtchen im Klubhaus St. Pauli. Die Schmidts Tivoli GmbH ist mit 400.000 Besuchern im Jahr Deutschlands erfolgreichstes Privattheater.