Hamburg/Teheran. Mohammad Rasoulof kann den Iran nicht verlassen und fehlt wohl bei seiner Premiere in Hamburg. Es ist nicht das erste Mal.

Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof, der in Hamburg und Teheran lebt, wird bei der Premiere seines Films „A Man of Integrity“ auf dem Filmfest Hamburg womöglich nicht dabei sein. Nach Informationen des Filmfest-Direktors Albert Wiederspiel wurde Rasoulof, der 1972 im Iran geboren wurde, bei der Einreise in den Iran sein Pass abgenommen, den er bislang nicht zurückerhalten habe.

"Er kann daher derzeit das Land nicht verlassen“, so Wiederspiel. Es ist nicht das erste Mal, dass das passiert: 2013 durfte Mohammad Rasoulof den Iran mehrere Monate nicht verlassen. Damals zeigte das Hamburger Kinofestival seinen Film „Manuscripts don’t burn."

Rasoulof lebt mit Familie auch in Hamburg

Im Jahr 2010 war Rasoulof "wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit" zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Die Strafe wurde später auf ein Jahr reduziert. An das verhängte Berufsverbot hielt er sich nicht. Die Familie hat zu ihrem Wohnsitz in Teheran seit 2012 einen weiteren in Hamburg.

„A Man of Integrity“ hatte in der Sektion „Un Certain Regard“ in Cannes den Hauptpreis gewonnen und sollte nun auch beim Filmfest Hamburg, das am 5. Oktober startet, gezeigt werden. Ob er bis dahin ausreisen darf, ist völlig offen: „Es gibt bei sowas keine Logik“, erklärte Wiederspiel.