Rolling Stones setzen Voodoo-Stab gegen Tief "Quasimodo" ein
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Hamburg. Beim Rolling-Stones-Konzert soll es immer wieder regnen. Hoffnung machen der späte Abend und ein bizarres Ritual von Keith Richards.
Und jetzt: Die Wetteraussichten für das Rolling Stones Konzert am Sonnabend im Stadtpark. Aller Wahrscheinlichkeit nach müssen die 82.000 Besucher mit dem Hamburger Standard Vorlieb nehmen, also Wind, Wolken und immer wieder Regen bei 15 bis 17 Grad. Kurzum: Das Wetter zur Show wird wechselhaft mit Tendenz zu ekelhaft.
Verantwortlich ist ein Tief, das am Freitag und Sonnabend äußerst launisch von den britischen Inseln über Hamburg hinwegzieht. Bezeichnenderweise trägt es den vielsagenden Namen "Quasimodo", sagt Meteorologin Elham Emami vom Hamburger Institut für Wetter- und Klimakommunikation. "Beim Konzert rate ich deshalb dringend zu Gummistiefeln und Regenjacke." Am besten sei eine gefütterte Regenjacke wegen der recht frischen Temperaturen, so die Meteorologin.
Wolkenlücken bei Stones-Konzert ab 21 Uhr
Erst ab 21 Uhr, also kurz nach dem Beginn der eigentlichen Stones-Show (die Vorband Kaleo beginnt gegen 19 Uhr), soll sich das Wetter beruhigen. "Die Wolkenlücken werden dann wohl größer, es wird trockener", sagt Emami. Es bleibe aber insgesamt "frühherbstlich". Die Stones und ihr Gefolge erwarte typisches Hamburger Schmuddelwetter.
Rolling Stones: Aufbau für Mega-Konzert im Stadtpark
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Daran wird aller Voraussicht nach auch ein bizarres Ritual der Rolling Stones-Legende Keith Richards (73) nichts ändern. Denn wie der Lead-Gitarrist in der Dokumentation "Olé, Olé, Olé" behauptet, kann er vor einem Konzert mit einem Zauberstab den Regen vertreiben. Mit dem etwa 1,50 Meter langen Voodoo-Stab mache er bei schlechten Vorhersagen immer ein paar "mysteriöse Bewegungen" auf der Bühne. Das helfe relativ verlässlich, um Regengüsse zu verhindern. Hamburg darf gespannt sein.
Voodoo-Stab funktioniert – fast immer
Im Stones-Dokumentarfilm demonstriert er sein Zauberstab-Können bei einer Südamerika-Tour. Der mit bunten Devotionalien ummantelte Voodoo-Stab sei "eine sehr abergläubische Sache", sagt Richards. Andererseits: Wenn er bei miserablen Aussichten wie nun in Hamburg vor der Show nicht nach draußen gehe und ein paar geheimnisvolle Drehungen mache, würde das die ganze Mannschaft enttäuschen. "Sie verlassen sich auf diesen Stock und das seltsame Ding – es funktioniert."
Im Film kommt dann allerdings ein Schnitt zu einem Konzert, bei dem die Rolling Stones im strömenden Regen performen. Richards trockener Kommentar: "Der Regenstock ist nicht unfehlbar."
Noch ein Ritual: Die Stones rocken nie ohne Hirtenkuchen
Apropos fehlbar: Nicht fehlen darf laut den Memoiren von Keith Richards vor jedem Konzert ein "Shepherds Pie", also ein sogenannter Hirtenkuchen. Ein herzhafter Auflauf aus Kartoffeln, Zwiebeln, Hackfleisch und Möhren. Einmal habe die Crew den Hirtenkuchen vor einem Konzert verspeist – die Stones seien nicht aufgetreten bis ein neuer Shepherds Pie in der Garderobe stand. Laut Medienberichten kocht Keith Richards den deftigen Auflauf gern selbst, sein Lieblingskochbuch gehört zum Coen-Brüder Film The Big Lebowski: "Got any Kahlua?"
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