Hamburg . Rolling Stones starten in Hamburg ihre Europatournee. Fans können über Song abstimmen. Fakten rund um die Rockstars.

Wenn ein Uropa mit seiner Rockband auf Europatournee geht und immer noch einen Hype auslöst, kann das eigentlich nur Mick Jagger (74) sein. Die legendären Rolling Stones spielen am Sonnabend in Hamburg zum Tourstart auf – vor 82 000 Fans auf der mit Tribünen zur Open-Air-Arena verwandelten Festwiese im Stadtpark, auf der zuletzt David Bowie 1987 und Pink Floyd 1989 große Konzerte geben durften.

Bereits am Dienstagabend landeten die Stones in der Elbmetropole, um sich vorzubereiten. Insgesamt 14 Konzerte in neun europäischen Ländern planen die vier Stones, die zusammen 293 Jahre alt sind. Schlaglichter auf das Phänomen „Rolling Stones“.

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Die Band

Am 12. Juli 1962, also vor 55 Jahren, erster Auftritt im Londoner Marquee Club. Von den sechs Gründungsmitgliedern sind heute noch Sänger Mick Jagger und Gitarrist Keith Richards (73) dabei, die sich bereits seit der Schule kennen und später manchen Streit ausfochten. Schlagzeuger Charlie Watts (76) stieß 1963 zu den Stones, Gitarrist Ron Wood (70) 1975. Rund 31 Jahre gehörte der Bassist Bill Wyman (1962-1993) zu den Stones. Im Gegensatz zu den eher braven Beatles prägten die Stones ihr Image als wilde Rocker mit Drogen- und Alkoholexzessen.

Der Frontmann

Knochig-faltiges Gesicht, breiter Mund, hagere Figur, vielseitige Stimme und expressiv das Spiel mit der Mundharmonika – Mick Jagger gilt als der Kopf der Stones. Als Konditionswunder fetzt Jagger bei Konzerten scheinbar ohne Ermüdung über die Bühne. Privat gilt Jagger als Womanizer. Zuletzt wurde er im Dezember mit 73 Jahren zum achten Mal Vater, die Mutter ist die US-Tänzerin Melanie Hamrick (30).

Die Musik

Mit „Satisfaction“ eroberten die Stones 1965 erstmals Platz eins der Charts in den USA und Großbritannien. Zu ihren Hits gehören „Angie“, „Start Me Up“, „Sympathy for the Devil“, „Honky Tonk Women“, „Let’s spend the Night together“ oder „Last Time“ mit der inzwischen symbolträchtigen Refrainzeile „Well, this could be the last time“. Ihr jüngstes 23. Studioalbum „Blue & Lonesome“ kam nach elf Jahren Pause im Dezember 2016 raus – nicht mit eigenen Songs sondern mit Coverversionen von Blues-Klassikern.

Die „No Filter“ Tournee

Welche Songs die Stones spielen, ist noch nicht bekannt. Es hieß lediglich, die Fans könnten sich auf „eine Musikliste vollgepackt mit Klassikern freuen“, allerdings gebe es jeden Abend auch „einige unerwartete Tracks“ und „ausgewählte Überraschungen“. Und um vermutlich die Vorfreude (und das Marketing) im Vorfeld des Konzerts richtig anzuheizen, baten die Rolling Stones am Mittwoch auf ihrem offiziellen Twitter-Account ihre Fans, einen Song auszuwählen, den sie beim Konzert am Sonnabend in jedem Fall spielen werden. Der einzige Haken: Um abstimmen zu können, muss man die offizielle Stones-App herunterladen.

Der Tourauftakt

Hamburg gibt es strenge Sicherheitsvorkehrungen. Die Fans dürfen nur Bauchtaschen und Brustbeutel bis zur Größe eines DIN A5 Blattes ( 14,8 cm x 21 cm) mitnehmen. Größere Taschen, Flaschen, Regenschirme, Selfie-Sticks, Picknickdecken und Speisen sind verboten. Mit Lastwagen und Beton-Poller werden Zufahrtswege gesichert.

Dieser Mann sorgt für die Sicherheit

Die Kartenpreise

Zwischen 100 Euro für Stehplätze und knapp 900 Euro für Tickets an der Bühne mussten die 82.000 Fans bezahlen.

Die Anfahrt

Am Mittwoch prangte auf den Bildschirmen im Stadtpark bereits das Logo der Band
Am Mittwoch prangte auf den Bildschirmen im Stadtpark bereits das Logo der Band © dpa | Christophe Gateau

Es wird dringend abgeraten, mit dem Auto zu kommen, da Zufahrtswege abgesperrt sind und der Stadtpark mitten in Hamburg liegt. U- und S-Bahnen fahren verstärkt. Rund 40 Prozent der Besucher kommen nach Veranstalterangaben aus Hamburg oder der Metropolregion.

Die Unterkunft der Stones

Die Rockmusiker landeten bereits am Dienstagabend in Hamburg mit einer Boeing 767, deren Rumpf das Band-Logo, die ausgestreckte Zunge, zierte. Mick Jagger & Co sind im Fünf-Sterne-Hotel Park Hyatt an der Bugenhagenstraße abgestiegen. Dort sollen am Mittwoch bereits Dutzende Bodyguards die ersten Fans abgewimmelt haben. Beim Konzertveranstalter geht man davon aus, dass sich die Altrocker in ihrem Hotel langweilen und lieber etwas unternehmen wollen. "Wir kennen ihre Pläne nicht. Aber wir gehen davon aus, dass sie ihre Tage nicht im Hotel verbringen werden", meinte Bernd Zerbin, Pressesprecher des Konzertveranstalters FKP Scorpio am Mittwoch.