Das viertägige Fest startet mit einem frischen Konzept. Der Veranstalter erwartet 600.000 Besucher bis Sonntag.
Wilfried und Veronika Meier konnten den Start des diesjährigen Alstervergnügens kaum abwarten. Seit Jahren besucht das Ehepaar das traditionsreiche Volksfest in Hamburg. Am Donnerstag hatte das Warten dann endlich ein Ende. Um 12 Uhr startete das Traditionsfest mit einem bunten Programm. Bis Sonntag werden wie im Vorjahr 600.000 Besucher erwartet.
„Das Alstervergnügen ist für uns eine Instanz. Es gehört einfach zu Hamburg“, sagt Wilfried Meier: „Wir versuchen jedes Jahr hier zu sein. Am liebsten sind wir gleich am ersten Tag da, weil es dann noch nicht so voll ist.“ Diese Prognose bewahrheitete sich. Zur Eröffnung schlenderten zunächst wenige Besucher von Stand zu Stand. Das lag auch am bewölkten Wetter. Als sich die Sonne gegen 14 Uhr kurz an der Alster zeigte, füllte sich die Flaniermeile allmählich.
Dennoch ist die Großveranstaltung nicht bei jedem Hamburger so beliebt. Das Angebot bestehe aus teurem Essen und schlechter Musik. So lautete ein Vorwurf in der Vergangenheit. Um etwas frischen Wind in das Traditionsfest zu bringen, hat sich der neue Veranstalter einige Veränderungen einfallen lassen. Die RSW-Veranstaltungs GmbH hatte die Ausschreibung im März mit einem innovativen Konzept gewonnen.
Hamburg steht drauf – und soll auch drinstecken
So setzt das Unternehmen bei der musikalischen Unterhaltung vor allem auf Hamburger Bands und Produzenten. Unter dem Slogan „Wo Hamburg draufsteht, steckt auch Hamburg drin“ laden die Veranstalter zu einer Reise durch die hanseatische Musikkultur ein. Aber auch internationale Künstler unterstützen die Lokalmatadoren. Auf der großen Wasserbühne am Jungfernstieg trat zum Auftakt die Band „Van Wolfen“ um den Hamburger Gitarristen Micky Wolf auf.
Zum neuen Konzept gehört auch ein freier Blick auf die Binnenalster. Genügend Buden für Essen und Trinken gibt es aber immer noch. Auch das kulturelle Angebot wurde erweitert. So wurde der Ballindamm zur Partymeile umgestaltet. DJs wollen das jüngere Publikum dort mit Hip-Hop und House-Sounds beschallen. An der Lombardsbrücke geht es hingegen etwas ruhiger zu. Hier lädt ein großer Loungebereich zum Entspannen ein. Unter anderem können Eltern mit ihrem Nachwuchs in einer Kinder-Lounge relaxen.
An der Ecke Neuer Jungfernstieg/ Lombardsbrücke können Besucher zu südamerikanischer Musik tanzen. Außerdem wollen Klein- und Straßenkünstler ihre Fertigkeiten dem Publikum am Neuen Jungfernstieg beweisen. Auf dem Wasser geht es wieder sportlich zu. Besucher dürfen sich hier beispielsweise auf Stand-up-Paddling, Wasserski und Drachenbootrennen freuen. Ein Riesenrad und das abendliche Feuerwerk am Abend runden das Angebot ab.
Das Thema Sicherheit spielt in diesem Jahr eine besondere Rolle. Betonsperren, Wassertanks und Sandsäcke sollen gefährdete Stellen vor möglichen Anschlägen mit Fahrzeugen schützen.