Hamburg. Bernd Aufderheide weist Kritik von Philips-Aufsichtsratschef zurück. Kamp hatte der Messe ein schlechtes Zeugnis ausgestellt.
Tun die Verantwortlichen der Hamburg Messe zu wenig, um hochkarätige Veranstaltungen in die Stadt zu holen? In der Mittwochausgabe des Abendblatts hat Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratschef der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) und von Philips Deutschland, es als „peinlich“ bezeichnet, dass die Hamburg Messe beim Umsatz bundesweit nur auf Rang 9 rangiert. Darauf reagierte nun Messechef Bernd Aufderheide, der die Kritik im Gespräch mit dem Abendblatt zurückwies.
„Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Schließlich haben wir in Hamburg nur 87.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, liegen damit deutlich hinter vielen anderen Konkurrenten“, so Aufderheide. Zudem habe man den Umsatz in den vergangenen zehn Jahren auf 111 Millionen Euro verdoppelt. Auch sei die Hamburg Messe vor allem in geraden Jahren bestens gebucht. „Dann haben wir wegen der guten Belegung sogar Probleme noch neue Veranstaltungen durchzuführen.“
Begrenzte Kapazitäten
Kamp hatte in dem Abendblatt-Interview auch kritisiert, dass es mit der Schifffahrtsmesse SMM und der Wind-Energy nur zwei Weltleitmessen in der Hansestadt gebe. Auch hier verweist Aufderheide auf die begrenzten Kapazitäten. Er habe schon häufiger die Forderung gehört, dass zum Beispiel eine Buch- oder Automesse nach Hamburg kommen solle. Doch für solche Großveranstaltungen benötige man eben deutlich mehr Platz.
Zudem nennt Aufderheide neben der SMM und der Wind-Energy mit der Kreuzfahrtmesse Seatrade Europe und der Luftfahrtmesse Aircraft Interiors Expo zwei weitere Veranstaltungen, die international einen Spitzenrang einnehmen würden. Auch Kamps Vorwurf, Hamburg würde zu wenig mit anderen Messestandorten kooperieren, weist Aufderheide zurück. „Wir arbeiten seit vielen Jahren mit der Messe Frankfurt zusammen.“