Hamburg. Die Theke ist nun nicht mehr nur ein Brett, sondern massiv. Mehr Platz ist da. Die Wände sind dunkel gestrichen.

Über der Bar leuchten zwei stilisierte Pudel-Köpfe. Der eine guckt in die eine, der andere in die andere Richtung. Ein hübsches Sinnbild dafür, wofür der Golden Pudel Club seit Mitte der 90er-Jahre steht: für Kreuz- und Quergucken, für Gegen-den-Strich-Schauen, für gegensätzliche Blickwinkel.

Am Donnerstag hat die Subkultur-Institution am Fischmarkt nun mit großem Hallo neu eröffnet, nachdem sie im Februar 2016 gebrannt hatte. Und siehe da: Die Theke ist nun nicht mehr nur ein Brett, sondern massiv. Mehr Platz ist da. Die Wände sind dunkel gestrichen. Richtig schick. Ohne Aufkleber. Unbekritzelt. „Das gibt sich“, sagt ein Stammgast.

Alle sind sie da. Hänger, Avantgardisten, Musiker, Migranten, gealterte Szenegänger, junge Alternative. Mitbegründer Rocko Schamoni steht freundlich am Eingang, Kompagnon Schorsch Kamerun legt Hip-Hop auf. Als „Elbphilharmonie der Herzen“ bezeichnet sich der Pudel gern. Das neue Konzerthaus am Horizont ist durch den Nieselregen an diesem Abend kaum zu sehen.