Hamburg. Archäologen suchen auf der Cremon-Insel nach mittelalterlichen Spuren. Im November sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Das Archäologische Museum führt derzeit Ausgrabungen in der südlichen Altstadt auf der „Cremon-Insel“ durch. Die Archäologen sichern auf dem Gelände „Bei den Mühren 2-5“ Spuren, bevor dort neu gebaut wird, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Sie erhoffen sich Aufschluss über die Nutzung des Areals vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Im November sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Untersucht werden dabei die Flächen, die im Norden an das 1946 zugeschüttete Katharinenfleet grenzen. Bei der „Cremon-Insel“ handelt es sich um eine Marschinsel im Mündungsgebiet der Alster in die Elbe. Ihr Name leitet sich wahrscheinlich vom ersten erwähnten Grundeigentümer „Fredhericum de Crimun“ ab. Die Insel wurde vermutlich erst im 12. oder 13. Jahrhundert besiedelt. 1247 wurde sie zusammen mit dem Katharinenfleet erstmals urkundlich erwähnt.
Immer kleinere Parzellen
Bisher wird angenommen, dass zu Beginn der Besiedlung ein Ringdeich um die Insel angelegt wurde. Die frühen Grundstücke innerhalb dieser Eindeichung sollen dabei die gesamte Inselbreite eingenommen haben. Später wurden die Grundstücke zu immer kleineren Parzellen. Mit der aktuellen Ausgrabung sollen die bisherigen Ansichten überprüft werden.
Entdeckt wurde dort eine Abfallgrube voller Keramik zur Zuckerhutherstellung. Mehr als 100 Töpfe belegen, dass dort Zucker raffiniert wurde. Zwischen 1750 und 1850 war Hamburg ein Zentrum der europäischen Zuckerherstellung. In der Nachbarschaft stand eine Destille – zur Branntwein-Herstellung wird Zucker benötigt.