Hamburg. Nach dem Fund von Leichenteilen einer Prostituierten gibt es keine Hinweise auf den Täter. Auch Mord an der Fontenay nebulös.

Der Fall um die Tote vom Elbstrand wird immer mysteriöser. Am Montagabend beobachtete ein Zeuge einen Torso, der im Tiefstackkanal in Billbrook im Wasser trieb. Die Feuerwehr barg das Leichenteil aus dem Fahrwasser und brachte es in das Institut für Rechtsmedizin. Mittlerweile wird aufgrund von DNA-Tests davon ausgegangen, dass der Torso zu dem Frauenleichnam gehört, von dem bereits Teile am Elbufer in Rissen gefunden wurden.

Weiterhin ist völlig unklar, wer die Frau getötet und zerteilt hat. Auch die Identität des Opfers ist weiterhin nicht hundertprozentig geklärt. Bislang weisen alle Indizien darauf hin, dass es sich bei den von einem Spaziergänger entdeckten Leichenteilen um die Überreste einer 48 Jahre alten Afrikanerin handelt, die immer wieder als Prostituierte auf dem Straßenstrich in St. Georg gearbeitet hat. Weitere Teile der Leiche sind bisher jedoch nicht entdeckt worden.

Die Polizei will nach Informationen des Abendblatts frühestens nach einer eindeutigen Identifizierung der Toten durch einen Abgleich von DNA eine Öffentlichkeitsfahndung in Erwägung ziehen. Sie würde mit dem Ziel durchgeführt werden, Zeugen zu finden, die die Frau, die seit dem 1. August verschwunden sein soll, noch lebend gesehen haben.

Noch keine heiße Spur im Fall des getöteten Rentners

Die 48-Jährige soll im Bereich Brennerstraße der Prostitution nachgegangen sein. Dort und am Hansaplatz sind die meisten der mehr als 300 Frauen zu finden, die im Bereich St. Georg anschaffen. Es sind vor allem Südosteuropäerinnen, die meisten aus Bulgarien und Rumänien, die sich in dem Bahnhofsviertel prostituieren. Die Zahl der Afrikanerinnen soll deutlich geringer sein, aber stetig zunehmen.

Keine heiße Spur gibt es auch im Fall des 77 Jahre alten Rentners, der in seinem Appartement an der Fontenay in Rotherbaum erschlagen wurde. Der langjährige leitende Mitarbeiter eines Luxus-Hotels war vergangene Woche tot aufgefunden worden, nachdem eine Bekannte nach ihm sehen wollte. Die Spuren deuten darauf hin, dass der Täter nicht gewaltsam in die Wohnung eindrang. Konkrete Hinweise zu seiner Identität fehlen weiterhin.