Hamburg. Der Zug führt quer durch die Innenstadt. Elbphilharmonie und auch das Bezirksamt Mitte erstrahlen in Regenbogenfarben.
Seit einer Woche schon laufen zum 37. Christopher-Street-Day (CSD) in Hamburg verschiedene Veranstaltungen in der Stadt. Sichtbarer Höhepunkt ist jedoch das Straßenfest, das seit dem heutigen Freitag noch bis zum Sonntag am Jungfernstieg und am Ballindamm gefeiert wird. Das Fest ist am morgigen Sonnabend auch Ziel der traditionellen CSD-Parade, die um 12 Uhr in der Lange Reihe in St. Georg starten soll. Die rund 15.000 oft sehr bunten und schrill gekleideten Teilnehmer ziehen dann quer durch die Innenstadt über die Mönckebergstraße bis zur Binnenalster. Rund 150.000 Zuschauer erwarten die Organisatoren zu der Parade.
Deutlich sichtbar wird der CSD aber auch an anderen markanten Stellen der Stadt: Zum diesjährigen Christopher Street Day wird die Hamburger Elbphilharmonie in Regenbogenfarben leuchten. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) und Kultursenator Carsten Brosda (SPD) hatten die Illumination am Donnerstag nach dem Feuerwerk aktiviert. Bis Sonntag wird die Elphi jeweils zwischen 21 und 5 Uhr bunt erstrahlen.
Und auch das Bezirksamt Mitte zeigt Farbe. Die vor dem Abriss stehenden Nachkriegsgebäude am Klosterwall sollen ebenfalls in Regenbogenfarben erstrahlen. Durch einen Beschluss von SPD, Grünen und Linken in der Bezirksversammlung finanziert das Amt eine solche Illumination mit immerhin 10.000 Euro.
Regenbogenfahnen wehen am Rathaus
Bereits am Mittwoch hatten Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) und Sozialsenatorin Melanie Leonard (SPD) am Rathaus zum Christopher Street Day (CSD) der Schwulen und Lesben die Regenbogenflagge gehisst. "In diesem Jahr haben wir ganz besonders etwas zu feiern, endlich die Ehe für alle, nachdem so viele so lange darauf gewartet haben", sagte Fegebank.
Wegen der CSD-Parade am Sonnabend und der damit verbundenen Straßensperrungen zwischen Lange Reihe und Jungernstieg/Gänsemarkt wird es zu Verkehrsbehinderungen kommen. Der HVV empfiehlt, nach Möglichkeit U- und S-Bahnen zu benutzen und hat daher sein Angebot verstärkt.
U- und S-Bahnen setzen verlängerte Züge ein
Auf allen U- und S-Bahn-Linien werden verlängerte Züge eingesetzt. Die U-Bahnen verkehren bis 0.30 Uhr im 10-Minuten-Takt. Außerdem fährt die Linie U3 bis 0.30 Uhr regulär alle fünf Minuten. In den Nächten von Freitag auf Sonnabend sowie von Sonnabend auf Sonntag beginnt nach 0.30 Uhr in Hamburg wie üblich der durchgehende Nachtbetrieb der Schnellbahnen.
Organisiert werden die Veranstaltungen zum CSD von dem Verein Hamburg Pride. Die Aktionswoche steht unter dem Motto "Kommt mit uns! Diskriminierung ist keine Alternative". Es stehe für eine weltoffene Gesellschaft und solle vor rückwärtsgewandten Tendenzen in der Politik warnen, berichtete der Vereinsvorsitzende Stefan Mielchen..
Die weltweiten CSD-Aktionen gehen auf Vorfälle am 28. Juni 1969 in New York zurück. Nach einer Razzia der Polizei in einer Szenebar kam es damals zum Aufstand von Schwulen und Lesben mit Straßenschlachten in der Christopher Street. Seit 1980 gehen Lesben und Schwule in Hamburg beim CSD für ihre Rechte auf die Straße.